Botanik – Pflanzengesellschaften

Systematische Übersicht der Pflanzengesellschaften Mitteleuropas

nach Heinz Ellenberg: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa; Scripta Geobotanica XVIII. S. 71 – 75.

  • Gesellschaftseinheiten[Hierachie]
    Gr Gruppe von Klassen [Beispiel: 1]
    K Klassencharakterart bzw. Charakterart in rangtieferen Einheiten, die zu der betreffenden Klasse gehören [Beispiel: 1.1]
    O Ordnungscharakterart bzw Charakterart in einem zu der betr. Ordnung gehörenden Verband [Beispiel: 1.11]
    V Verbandscharakterart [Beispiel: 1.111]
    U Charakterart des Unterverbandes [Beispiel: 1.111.1
    X Nirgends Klassen-, Ordnungs- oder Verbandscharakterart, meist sogar in verschiedenen Klassengruppen
  • 1 Süsswasser- und Moor-Vegetation

    [Gruppe von Klassen: Gr]

  • 1.1 Lemnetea, Wasserlinsendecken [Klasse: K]
    1.11 Lemnetalia [Ordnung: O]
    1.111 Lemnion (minoris) [Verband: V]
    1.111.1 Lemnaceen u. Ricciacee-Gr. [Unterverband, Gruppe: U]
    1.111.2 Hydrochariden-Gruppe
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    Botanik – Ellenberg-Zeigerwerte

    Zeigerwerte: Ökologisches Verhalten, Lebensform und Blattausdauer

    nach Heinz Ellenberg: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa; Scripta Geobotanica XVIII. S. 67 ff.

    Ökologisches Verhalten

    x = indifferent

    L – Lichtzahl

    Die Lichtzahl gibt das Vorkommen in Beziehung zur relativen Beleuchtungsstärke (= r.B.) an. Für die Pflanzen maßgebend ist dabei die Beleuchtung, die an ihrem Wuchsort zur Zeit der vollen Belaubung der sommergrünen Pflanzen (also etwa von Juli bis September) bei diffuser Beleuchtung (Nebel oder gleichmäßig bedecktem Himmel) herrscht.

  • 1 Tiefschattenpflanze: noch bei weniger als 1%, selten bei mehr als 30% r.B. vorkommend
  • 2 Tiefschatten- bis Schattenpflanze: zwischen 1 und 3 stehend
  • 3 Schattenpflanze: meist bei weniger als 5% r.B., doch auch an helleren Stellen
  • 4 Schatten- bis Halbschattenpflanze: zwischen 3 und 5 stehend
  • 5 Halbschattenpflanze: nur ausnahmsweise im vollen Licht, meist aber bei mehr als 10% r.B.
  • 6 Halbschatten- bis Halblichtpflanze: zwischen 5 und 7 stehend, selten bei weniger als 20% r.B.
  • 7 Halblichtpflanze: meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30% r.B.
  • 8 Halblicht- bis Volllichtpflanze: Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40% r.B.
  • 9 Volllichtpflanze: nur an voll bestrahlten Plätzen, nicht bei weniger als 50% r.B.
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    Botanik – Zapfen

    Zapfen

    Autor: Gregor Dietrich

    Ob zu Allerseelen als Grabschmuck oder im Advent und zu Weihnachten – Zapfen sind hier nicht wegzudenken. Aber was sind Zapfen eigentlich? Viele werden sicher meinen es wären die Früchte der Koniferen. Das hat aber einen Haken: Koniferen haben keine Früchte.

    In der Botanik wird der Begriff Zapfen für ährige Blütenstände mit verholzenden Tragblättern (Zapfenschuppen) verwendet. Bei einer Ähre sitzen die Blüten ohne Blütenstiel an der Blütenstandsachse verteilt. Im Normalfall sitzt unmittelbar unter jeder Blüte ein Blatt, aus dessen Achsel die Blüte entspringt. Es trägt also die Blüte und wird daher Tragblatt genannt. Typische Zapfen besitzt beispielsweise auch der Laubbaum Erle (Alnus). Die Tragblätter der weiblichen Blüten verholzen zur Fruchtreife, und die Früchte werden vom Wind verblasen.
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    Botanik – Namensgebung

    Was sagen wissenschaftliche Namen aus?

    Autor: Gregor Dietrich

    Für viele sind sie ein Ärgernis, zur internationalen Verständigung sind sie notwendig. Was sie bedeuten und warum sie sich ändern wird in diesem Beitrag erklärt.

    Carl Linnaeus, der große schwedische Naturforscher, hatte eine Vision. Die Welt mußte doch so eingeteilt werden können, daß alle Gelehrten von den selben Objekten sprachen, wenn sie den selben Namen gebrauchten. Oder nicht vom selben Objekt sprachen, ohne es zu wissen, weil sie verschiedene Namen gebrauchten. Diesen Gedanken hatten schon viele vor ihm, die versuchten, ihre Objekte so detailgetreu zu beschreiben, daß sie unverwechselbar waren. Endlos scheinende Namenswürste, wie Caryophyllus plenus purpurascens punctatis et laciniatis folis (Gefüllte Gartennelke mit purpurn gefleckten und geschlitzten [Blüten-] Blättern), waren die Folge. Linnaeus war der Meinung, zwei lateinische oder latinisierte Worte müßten ausreichen, wenn in einer Art Namensregister die genauen Beschreibungen dazu gesammelt würden. Das erste der beiden Wörter gibt die Gattung an, in die eine Art gehört, das zweite bezeichnet die genaue Art. Diese sogenannte binäre Nomenklatur hat sich für alle Lebewesen durchgesetzt. Nur die Mineralien und andere chemische Reinstoffe werden heute mit der chemischen Formel beschrieben, für Gesteine gibt es keine Nomenklatur. Linnaeus wurde für sein Wirken geadelt und durfte sich fortan LINNÉ nennen.
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    Obst – Mispel

    Mespilus germanica L.

    Synonym: Mespilus vulgaris RCHB.
    Dänemark: mispel
    Italien: nespolo; frucht: nespola
    Niederlande: mispel
    Norwegen: mispel
    Portugal: nespereira da Europa
    Schweden: mispel
    Spanien: nispero comun; frucht: nispero

    Die Mispel stammt entgegen ihrem botanischen Namen aus Vorderasien. In ihrer Heimat kommt sie bis etwa 1000 m Höhe vor.
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    Botanik – Weinviertel

    Das Weinviertel botanisch betrachtet

    Autor: Gregor Dietrich

    Wir müssen nicht immer in die Ferne reisen, um botanisch aufregende Gebiete zu entdecken.
    Am Beispiel des Weinviertels wird gezeigt, wie interessant die Flora unserer Heimat sein kann.

    Klimatisch gesehen liegt das Weinviertel am Westrand der pannonisch beeinflußten Zone. Das bedeutet heiße, trockene Sommer und schneearme, kahlfrostreiche Winter. Weiter westlich gibt es nur mehr die Wachau und kleinräumige pannonische Enklaven. Geologisch gesehen wird die Landschaft von jungtertiären Tonen und Sanden sowie Löß geprägt. Ursprünglich herrschten wohl pannonische Eichenmischwälder vor. Meist waren Reichfrüchtige Trauben-Eiche (Quércus petráea ssp. polycárpa) und Hainbuche (Cárpinus bétulus) die Leitbäume. An feuchteren Stellen wurde die Trauben-Eiche von der Stiel-Eiche (Quércus róbur) abgelöst. Auf den trockenen Hügeln verschwand die Hainbuche und die Flaum-Eiche Quércus pubéscens prägte das Bild. Im Osten des Gebietes, auf kalkärmeren Böden spielte auch die Zerr-Eiche (Quércus cérris) eine Rolle. Weitere wichtige Bäume der pannonischen Wälder sind Feld-Ahorn (Ácer campéstre), Elsbeere (Sórbus torminális) und Winter-Linde (Tília cordáta). Für die Strauchschicht sind Roter Hartriegel (Córnus sanguínea), Dirndlstrauch (Córnus mas), Pimpernuß (Staphyléa pinnáta), Hasel (Córylus avellána) und Purgier-Kreuzdorn (Rhámnus cathártica) charakteristisch.
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    Winden

    Morgendliche Pracht

    Autor: Gregor Dietrich

    Winden – was für ein armseeliger Name für diese Herrlichkeit! Der englische Name Morning Glory trifft viel mehr, was man beim Anblick dieser Pflanzen fühlt.

    Ich will es gleich gestehen: Von Kindheit an gehörten Winden für mich zu den faszinierendsten Gewächsen. Ich werde aber versuchen objektiv zu schwärmen. Es sind ja nicht alle Arten schön. Die Familie selbst ist mit etwa 2000 Arten nicht besonders groß. Die Kronblätter aller Arten sind untereinander verwachsen – meist so weit, dass die Blütenkrone in der Aufsicht kreisförmig ist. Die Einzelblüten halten oft nur wenige Stunden, bei vielen Arten öffnen sie sich in der Morgendämmerung und verblühen in der Mittagssonne, was ihnen ihren englischen Namen eingebracht hat. Ca. 55 Gattungen werden derzeit anerkannt. Nur wenige Arten werden bei uns kultiviert, doch hätten es viel mehr verdient in Kultur verbreitet zu sein. Zumeist begegnen wir ihnen in unseren Gärten als einjährige Schlinger. Das ist nicht weiter verwunderlich, handelt es sich doch um eine vorwiegend tropische Familie. Doch es gibt auch einige Stauden. Als Kübelpflanzen werden in Zukunft hoffentlich mehr Arten Verwendung finden, für das Zimmer werden viele Arten leider zu groß.
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