Botanik – Einwanderungsproblematik

Die Killeralgen kommen – Überlegungen zur "Einwanderungsproblematik"

gregor dietrich

Von der "Thema"-Redaktion am 1. Juli (1997) medial aufbereitet, drang ein neues "Algenproblem" im Mittelmeer an die Öffentlichkeit. War die Victoriasee-Reportage über eine tatsächliche ökologische und soziale Katastrophe wenige Wochen zuvor sehr vereinfachend, so wurde der "Killeralge" Caulerpa taxifolia, die wohl ein ökologisches Problem mit durchaus auch einigen wirtschaftlichen Folgen darstellt, ihrer Wichtigkeit nach unverhältnismäßig viel Raum gegeben.
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jauche – arten – beinwell

Bitte beachten Sie: Diese Seite ist Teil eines Diskussionsprozesses in de.rec.garten! Näheres dazu finden sie in der Rubrik Allgemeines zur Teildokumentation

Symphytum officinalis, Beinwell

Autor: Lutz Bojasch:

Jauche:
– Wachstumsförderndes Giesswasser (siehe Brennessel). Kann auch zum Brennesselsud gegeben werden. Bei Kalimangel als Kompostbeigabe: 1 Kilogramm auf 8 Liter Wasser geben. 14 Tage gären lassen. 1:8 verdünnen
– Sonstiges: Frische Pflanzen als Mulchmaterial auf den Boden legen.

Gregor Dietrich

Gregor Dietrich ist seit der Kindheit begeisterter Pflanzensammler und Tierzüchter. In seinem Biologiestudium verlegte er sich auf systematische Botanik.

Zur Zeit ist er als Redakteur des Magazins GARTEN-haus bei der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft angestellt und freier Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Flora von Österreich.

Einige der Veröffentlichungen auf planten.de:
Essbare Beikräuter
Aquarienpflanzen von drinnen nach draussen und umgekehrt
Pflanzen: Einwanderungsproblematik
Botanik: Namensgebung
Botanik: Systematik
Unkraut – was ist das?
Botanik: Zapfen
Gattungsbeschreibung Adonis
Bestimmungsschlüssel für Wildakeleien Mitteleuropas
Seerosen: Familienbeschreibung

Gemüse – Kürbis

Eine Familie stellt sich vor: Kürbisgewächse

Autor: Gregor Dietrich

Informieren Sie sich darüber, was die Verwandtschaft des Kürbisses noch so alles zu bieten hat.

Die Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) enthält ca. 120 Gattungen und 800 Arten. Meist sind es einjährige Kräuter oder Stauden, selten Halbsträucher oder ein kleiner Baum. Die meisten Arten ranken. Die Blüten sind meist eingeschlechtlich und gelb, grünlich, selten weiß und noch seltener rot gefärbt. Bitterstoffe sind in der Familie häufig und wurden bei den Kulturarten weggezüchtet. Die Familie wird in mehrere sogenannte Triben, Gattungsgruppen, unterteilt.
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Gehölze – Stadtbaum

Armer Stadtbaum

Autor: Gregor Dietrich

Wohl kaum ein grünes Thema wird so emotional diskutiert wie die Straßenbäume.

Um Stadtbäume wird seitens der Bevölkerung mit Eifer gekämpft. Starker Baumschnitt läßt bei den zuständigen Stellen die Telefone heißlaufen, Fällungen führen rasch zu Protestaktionen. Oft sind sie unberechtigt, aber durchaus nicht immer. Manche Baumschnittmaßnahmen sind wirklich sehr brutal. Fällungen werden hingegen selten unnötigerweise durchgeführt. Auch ist es nicht immer sinnvoll, einen alten, verletzten Baum zu sanieren, wenn ein junger schneller und besser seine Funktion erfüllt. Soll z.B. eine Feuermauer abgedeckt werden, so führt ein junger, kräftig wachsender Baum schneller zum Erfolg als wenn ein alter beschädigter Baum soweit saniert wird, daß er wieder groß und dicht genug werden kann. Wo der Baum keine Deckungsfunktion hat, ist es dagegen oft besser, einen alten Baum zu sanieren. Zwar ist das teurer, aber alte Bäume waren schon immer Symbol des Lebens und werden von uns als etwas besonderes und esthetisches empfunden. Aber trotzdem ist es nicht immer möglich. Weichhölzer, wie Weiden oder Pappeln, können schon in gesundem Zustand bei heftigem Wind leicht Äste verlieren und dadurch eine Gefahr darstellen. In Deutschland werden nach einer Flut von Klagen wegen Schäden durch herabfallende Äste kaum mehr Pappeln gepflanzt. Bei alten Bäumen, vor allem wenn sie durch verschiedene Pilze teilweise morsch sind, ist Astbruch auch bei Harthölzern häufig und stellt durch das höhere Gewicht der Äste auch eine höhere Gefahr dar. Alte Bäume wie Weichhölzer erfordern daher einen höheren Pflegeaufwand, sind also teurer.
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Stauden – Gladiolus

Siegwurz – kleine wilde Gladiolen für jeden Lebensraum

Autor: Gregor Dietrich

Bei Gladiolen denken wir meist an die großen Gartengladiolen. Diese stammen aus Südafrika. Aber auch in Europa, Westasien und dem nördlichen Afrika gibt es einige Arten, die einander allerdings alle recht ähnlich sind. Sie sind wesentlich graziler als die etwas steifen Hybriden.

Die Siegwurz (Gladiolus) aus der Famile der Schwertliliengewächse (Iridaceae) ist nicht nur eine moderne Gartenpflanze. Schon in der Antike waren diese Pflanzen bekannt und zum Teil gefürchtet. Die Saat-Siegwurz (Gladiolus italicus, oft unter dem Synonym G. segetum zu finden) war damals als Unkraut gefürchtet. In Griechenland nannte man sie Kornfahnen. Die Knollen wurden aber zum Backen verwendet, wenn die Getreideernte schlecht war.
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Gemüse – Kohl

Kohl – Hund der Botanik

Autor: Gregor Dietrich

Keine Pflanzenart weist so unterschiedliche Zuchtformen auf wie der Kohl. Lediglich im Tierreich gibt es eine Entsprechung: den Hund.

Sehr vielseitig ist er, unser Garten-Kohl, obwohl seine Kulturgeschichte vergleichsweise kurz ist. Hätten wir Europäer ihn früher entdeckt, könnten wir wie fast alle anderen Menschen keine Süßmilch trinken, ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen. Damit hätten wir uns aber die helle Hautfarbe mit dem dazugehörigen erhöhten Krebsrisiko erspart. Was das soll, fragen Sie? Also der Reihe nach:

Wintergemüse und die Besiedelung des Nordens

Die Gattung Kohl (Brassica) ist mit vielen Arten in den gemäßigten Breiten der Alten Welt beheimatet. Alle Arten sind verwendbar, aber nicht alle wurden und werden genutzt. Als die Frühmenschen nach Norden wanderten, hatten sie ein Problem: die Kalziumversorgung. Grüne Pflanzen und Fisch, die in den Tropen bis heute Grundnahrungsmittel sind, enthalten genug davon. Mit der Besiedelung der Binnenländer des Nordens ergab sich ein Problem: Fisch ist nur beschränkt, grüne Pflanzen sind im Winter kaum verfügbar. Die Strategien, die daraus resultierten, sind vielfältig. In Asien entdeckte man früh die Gattung Brassica und andere Gemüse als auch im Winter genügend Kalzium liefernde Nahrungsmittel. Die Vielfalt der genutzten Arten ist groß. Weiter im Norden entwickelten sich Fischfangkulturen, wie die nach Nordamerika eingewanderten Inuit, was in der Sprache der ihnen benachbarten Stämme Mensch bedeutet- die wir mit dem Schimpfwort Eskimo bezeichnen. In Europa jedoch fehlten nutzbare Pflanzen oder wurden übersehen. Jagd und Viehzucht waren nötig, um das Land zu erschließen. Die einzige ausreichende Calziumquelle war Milch. Das birgt aber Probleme: Milchzucker (Lactose) ist für erwachsene Menschen unverdaulich. Es war also nötig auch als Erwachsene das Abbauenzym Lactase zu produzieren. Zum Glück gibt es immer wieder Veränderung im menschlichen Erbgut, die sogenannten Mutationen. Zu den häufigeren (häufige Mutationen betreffen noch immer nur einen Menschen unter mehreren zehntausend) zählt die Lactaseproduktion bei Erwachsenen. Diese Mutanten konnten somit die Calziumquelle Milch besser nutzen und hatten die größten Chancen Europa zu besiedeln. Daher setzten sie sich setzten wir uns in diesem Gebiet auch durch.
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