Seltene Hautflügler mögen schöne Pflanzen

Autor: Andreas RegnerAuch auf kleinsten Flächen kann etwas für Natur und Umwelt getan werden. Beispiel: Wildbienen.

Wildbienen-Nisthilfe aus Holz im Neuen Botanischen Garten Kiel. Foto: A.Regner.
In Deutschland gibt es ungefähr 500 Arten, von denen fast die Hälfte gefährdet oder vom Aussterben bedroht ist.

Ihre Lebensbedingungen unterscheiden sich erheblich von denen der bekannten Honigbiene. Sie leben alleine (=Solitärbienen) und bauen Brutröhren in Holz, Schilf, Sand und anderen Materialien.
Insektennisthilfen und einige wenige Pflanzen können bei der Ansiedlung von Wildbienen fast „Wunder“ bewirken. Nistkästen für Wildbienen sind leicht zu fertigen. Eine stärkere Scheibe eines Laubgehölzes wird mit dem Bohrer bearbeitet. Probieren Sie Ihr Bohrsortiment durch mit dem Schwerpunkt auf kleinen Duchmessern. Die Bohrungen sollten eine wasserabführende Neigung aufweisen oder Sie hängen den gesamten Nistkasten entsprechend schräg.
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Tiere – Schwebfliegen

Schwebfliegen

Autor: Martin Beckers

Schwebfliegen, wissenschaftlich: Syrphidae, gehören wie die Mücken und Fliegen zu den Zweiflüglern in der große Klasse der Insekten.
Sie verdanken Ihren Namen von der Fähigkeit in der Luft still zustehen. Bei kleinsten Störungen schießen sie blitzschnell zur Seite davon.
Es sind Blütenbesucher, die als Nahrung Nektar und Pollen benötigen.Sie sind nicht auf bestimmte Blüten spezialisiert. Die Nahrung sollte leicht zugänglich sein. Die Tiere haben nur einen kurzen Rüssel. Blüten die dafür entsprechende Eigenschaften haben finden sich in den Familien der Doldenblütler, Korbblütler oder der Hahnenfußgewächse. Am typischsten finden wir sie auf den Schirmblüten der Doldenblütler. Bei gutem Wetter sitzen dort verschiedene Arten zu einem bunten Stelldichein.

Der Körperbau der adulten Tiere gliedert sich wie bei allen Insekten in Kopf (Caput), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen). An der Seite des Kopfes befinden sich große Facettenaugen. Bei den Männchen stoßen diese auf dem Scheitel zusammen, bei den Weibchen ist dort eine Trennung. Die dreigliederiegen Fühler sind mit einer Fühlerborste versehen. Die Brust besteht aus drei Segmenten, mit insgesamt drei Beinpaaren und einem Flügelpaar. Der Hinterleib besteht aus vier Segmenten. Form und Farbe sind wichtige Bestimmungsmerkmale.

Über das Larvenstadium ist recht wenig bekannt. Einige Arten haben sogenannte Rattenschwanzlarven, dicke Maden mit langem Atemsiphon am Abdomen. Sie leben im Mulm stehender Kleinstgewässer. Andere sind fleischfressend, ernähren sich beispielsweise von Blattläusen. Eine dritte Gruppe hat sich auf verrottetes Holz spezialisiert und letzlich gibt es noch Pflanzenparasiten.
Für den Mitteleuropäischen Raum sind ca. 400 Arten bekannt. Die häufigsten Vertreter sind etwa 1 cm groß und mit einem schwarzgelbgebänderten Hinterleib. Es gibt Arten, die nicht an besondere Standorte gebunden sind, eurytope Arten. Sie bevorzugen normalerweise offenes Gelände. Arten, die einen speziellen Lebensraum (Wald, Ufer, Moore, Gebirge, Trockengebiete oder Küsten) brauchen, werden stenotop bezeichnet.

Die häufig verbreiteten Arten, ohne spezielle Ansprüche (eurytope Arten) bevorzugen in der Regel die offene Landschaft. In dieser Gruppe finden sich blattlausfressende und saprophage (unspezifische) Arten. Waldarten treten im Wald und auch in seiner unmittelbaren Nähe auf, ebenso in Knicks, Gärten und Parks. In offenen Habitaten sowie in Fichtenmonokulturen treten sie seltener auf. Die übewrwiegende Zahl der Arten ist blattlausfressend oder lebt vom Totholz. Hier gleich ein Hinweis: Totes Holz ist nicht tot. Vielerlei Getier lebt davon.
Syrphidenarten, die hauptsächlich in der Nähe von Gewässern leben trifft man auch auf feuchten Wiesen, oder Mooren an. Häufig sind die Larven dieser Arten wasserbewohnent. Hier finden sich auch Spezies, die dem Menschen folgen: zu seinen Gärten, Teichen und Schmutzwassertümpeln.Typisches Beispiel für die letzte ist Eriostalis tenax, die Mistbiene.
Einige Arten haben sich auf Standorte spezialisiert. Trockengebiete, Meeresküsten oder Gebirge haben ihre Arten. Je spezialisierter sie sind desto genauer ist ihr ökologischer Zeigerwert. Ein Schutz spezieller Arten ist nur durch den Schutz ihrer Lebensräume möglich. Wälder sollten strukturiert sein, weg vom Nadelforst hin zum Mischwald, Erhalt und Schaffung von Feuchtgebieten.

Wie kann man sich mit Schwebfliegen beschäftigen? An einem sonnigen Sommertag nähern wir uns einer Doldenblüte, vom Fenchel oder vieleicht vom Bärenklau. Schon sehen wir die schwarzgelb gezeichneten Hinterleibe der Flugartisten. Hier nehmen sie Nahrung auf, findet Balz statt oder werden Eier abgelegt. Der neugieriggewordene Insektenfreund beginnt mit weiteren Beobachtungen. Er möchte mehr wissen: welche Arten sehe ich hier gerade? Dazu benötigt er zwei Sachen ein Fanggerät und einen Bestimmungsschlüssel.
Für den Fang benötigt man ein Insektennetz. Andere bevorzugen eine durchsichtige Plastiktüte, die über die Schwebfliegen gestülpt werden. Das Material wird von den Tieren kaum wahrgenommen,die Tiere lassen sich gut betrachten und es ist sehr preisgünstig. Falls der Fang in die Hand genommen werden muß zwecks Bestimmung halten wir die Fliege an einem Flügel, mehreren Beinen oder der Brust.

Tiere – Flusskrebse

Flusskrebse: Familien

Autor: Gregor Dietrich

Die Durchseuchung mit Krebspest ist noch immer recht hoch, v.a. bei den Nordamerikanern aus dem Tierhandel. Aber auch die Tiere aus der Teichwirtschaft, sogar die echten Astacus sind durchseucht, wenn auch zum großen Teil mit anderen Krankheiten. Das Aussetzen von Krebsen, die hoch mobil sind, sollte prinzipiell unterlassen werden!

Gibt es sie in der Nähe und paßt das Gewässer (stehende Gewässer sind für Astacus astacus eindeutig kein geeigneter Lebensraum), dann wandern die Tiere auch über Land von selbst zu.

Bei uns gilt die Teichkultur von Krebsen als Krankheitsherd als größere Gefahr für die heimischen Arten als die eingebürgerten Orconectes limosus.
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Arten- und Sortenbeschreibung von Rittersporn

Autor: Gregor Dietrich

Als hohe blaue Blütenkerzen im Staudenbeet oder bunte Sommerblumen kennen wir den Rittersporn. Aber auch rote und gelbe Töne gibt es in dieser Pflanzengattung.

Ist Rittersporn jetzt eine Staude oder einjährig? Diese Frage wird oft gestellt. Kultivierter Rittersporn der 350 – 400 Arten zählenden Gattung Delphinium ist zumeist mehrjährig, also eine Staude. Einige Arten sind allerdings nicht ganz winterhart und werden daher bevorzugt einjährig kultiviert. Wirklich einjährige Arten der Gattung werden bei uns nur von ein paar Pflanzenfreaks kultiviert. Der einjährige Rittersporn der Gärten gehört in die kleine, eine Hand voll Arten zählende Gattung Ackerrittersporn (Consolida).
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Seerosen – Familienbeschreibung

Seerosen: Familienbeschreibung

Autor: Gregor Dietrich

Die Seerosen der Gattung Nymphaea fehlen wohl in kaum einem Gartenteich. Noch vor zwei Jahrzehnten waren Seerosen und Goldfische die vorherrschenden Gründe sich ein Kleingewässer im Garten anzulegen. Doch auch die Gartenteichwelle der ´80er ließ ihnen in „naturnahen“ Teichen ihren Platz. Mit ca. 50 Arten ist Nymphaea die größte der sechs heute zur Familie der Seerosengewächse (Nymphaeàceae) gezählten Gattungen. Die anderen sind Teichrose (Nuphar) mit ca. 15-20 Arten, Barclaya (4 Arten), Victoria (2 Arten), Euryale ferox und Ondinea purpurea. Aufgrund genetischer Daten wird die Familie Cambombaceae mit den Gattungen Brasenia (1 Art) Cabomba (5 Arten, 3 Unterarten) oft wieder in die Famile einbezogen, die Lotosblumen (Nelumbo) dagegen sind nicht mit den Seerosen verwandt.
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Botanik – Weinviertel

Das Weinviertel botanisch betrachtet

Autor: Gregor Dietrich

Wir müssen nicht immer in die Ferne reisen, um botanisch aufregende Gebiete zu entdecken.
Am Beispiel des Weinviertels wird gezeigt, wie interessant die Flora unserer Heimat sein kann.

Klimatisch gesehen liegt das Weinviertel am Westrand der pannonisch beeinflußten Zone. Das bedeutet heiße, trockene Sommer und schneearme, kahlfrostreiche Winter. Weiter westlich gibt es nur mehr die Wachau und kleinräumige pannonische Enklaven. Geologisch gesehen wird die Landschaft von jungtertiären Tonen und Sanden sowie Löß geprägt. Ursprünglich herrschten wohl pannonische Eichenmischwälder vor. Meist waren Reichfrüchtige Trauben-Eiche (Quércus petráea ssp. polycárpa) und Hainbuche (Cárpinus bétulus) die Leitbäume. An feuchteren Stellen wurde die Trauben-Eiche von der Stiel-Eiche (Quércus róbur) abgelöst. Auf den trockenen Hügeln verschwand die Hainbuche und die Flaum-Eiche Quércus pubéscens prägte das Bild. Im Osten des Gebietes, auf kalkärmeren Böden spielte auch die Zerr-Eiche (Quércus cérris) eine Rolle. Weitere wichtige Bäume der pannonischen Wälder sind Feld-Ahorn (Ácer campéstre), Elsbeere (Sórbus torminális) und Winter-Linde (Tília cordáta). Für die Strauchschicht sind Roter Hartriegel (Córnus sanguínea), Dirndlstrauch (Córnus mas), Pimpernuß (Staphyléa pinnáta), Hasel (Córylus avellána) und Purgier-Kreuzdorn (Rhámnus cathártica) charakteristisch.
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