Giersch

Dies ist eine Teildokumentation eines Diskussionsprozesses in der newsgroup de.rec.garten von 2001.

Sie basiert auf einem Teil der Internetseiten von Ralf Gutzki, der die Artikel zusammengetragen hat. Diese Texte sind als Diskussionprozess zu verstehen und dementsprechend unvollständig. Sie geben nicht immer meine Auffassungen wieder. Ergänzungen und Kritiken sind am besten in de.rec.garten anzubringen – der newsgroup aus der diese faq (Häufig gestellte Fragen) entstand/entsteht.
Selbstverständlich können sie auch im forum auf planten.de diskutiert werden. Die Empfänger-Adresse einer derartigen Diskussion sollte dann aber wieder die newsgroup sein.

Bitte beachten Sie auch die anderen Artikel zum Thema Giersch auf planten.de.

Andreas Regner

Aegopodium podagraria, Giersch, Geisfuss

Beitrag von: Ralf Gutzki, Stand: 27.02.2001
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Blütenökologie und Bestäubung

Blütenökologie und Bestäubung

Autor: Martin Beckers

Die Bestäubung von höheren Pflanzen (Angiospermen = Bedecktsamer) ist eng vernetzt mit der der Entwicklung der Insekten.
Es gibt auch andere Übertragungsmechanismen: Selbstbestäubung, Windbestäunung, Wasserbestäubung und Tierbestäubung. Von allen dieser Typen gibt es spezielle Untertypen.
Hier soll der letzte Punkt genauer vorgestellt werden: Die Tierblütigkeit (= Zodiophilie, Zoogamie). In Europa ist sie nahezu gleichzusetzen mit Insektenblütigkeit. In Tropischen Regionen kann auch eine Bestäbung durch Säugetiere, z.B. Fledermäuse oder Vögel, z.B.Kolibris, erfolgen.
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Obst – Grütze – rot1

Ira's Weihnachtliche Rote Grütze für eine große Tafelrunde

Autorin: Ira

Dafür verwende ich nur die tiefgefrorenen Früchte des letzten Sommers

Wir brauchen je 1kg rote und schwarze Johannisbeeren, 1kg entsteinte Sauerkirschen oder Schattenmorellen.
Die roten und schwarzen Johabeeren werden mit der Hälfte der Kirschen ersteinmal verkocht, richtig blubbern lassen, notfalls etwas Wasser dazu.
Diese Musmasse wird dann durch ein Sieb gestrichen. Wer sich Zeit nehmen kann, kann den Saft auch durch ein Baumwolltuch tropfen lassen.
(Alte Baumwollwindel in ein Sieb tun, Masse rein, überschlagen, Teller und Feldstein oben drauf, fertig ist die Saftpresse)
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Heilpflanzen – Tinkturen

Grundrezeptur

In Spirituosen (z.B.Wodka), Essig oder Wasser angesetzte Pflanzen werden als Tinkturen bezeichnet.
In der Homöopathie werden diese als Urtinkturen bezeichnet (wobei es für die Herstellung 'echter' homöopathischer Tinkturen noch spezielle Regeln gibt: hochprozentiger Alkokol u.a.).
Sie können meist äusserlich und innerlich angewandt werden.
In Franzbranntwein angesetzte Kräuter heissen Linimente und können nur äusserlich angewandt werden.
Tinkturen sollten möglichst mit frischen Heilkräutern angesetzt werden. Sie sind Tinkturen aus getrockneten Kräutern meist weit überlegen.
Wurzeln behalten im allgemeinen viele ihrer 'wichtigen' Wirkstoffe auch nach der Trocknung. Ggf. kannst du also auch auf getrocknete Ware aus dem Handel zurückgreifen.
Tinkturen sind hochwirksame Arzneien und sollten nur bei entsprechenden kenntnissen eingesetzt werden!

Tinkturen aus frischen Pflanzen

  • Bestimmung und Ernte der zu verwendenden Pflanzenteile
  • Entfernung von beschädigten oder krankhaften Teilen
  • Nicht waschen; Wurzeln: nur wenn nötig
  • Pflanzen(teile) grob zerkleinern; ausgenommen: kleine Pflanzen(teile) wie z.B. Blüten
  • Glas bis zum Rand mit (zerkleinerten) Pflanzen(teilen) füllen.
  • Glas bis zum Rand mit Alkohol oder Essig füllen.
  • Glas fest verschliessen
  • Beschrifte das Glas: Datum, verwendete Pflanze(nteile), Fundort, (Alkohol)grundlage
  • Am nächsten Tag musst du die Flüssigkeit nachfüllen (bis zum Rand). öglicherweise sind weitere Nachfüllungen notwendig.
  • Mindestens 6 Wochen warten, dann Abgiessen (=Dekantieren) der Tinktur. Welche den Mondzyklus beachten wollen, setzen bei Neumond an und giessen bei Vollmond ab. Die nicht mehr benötigten Pflanzenteile können z.B. dem Kompost zugeführt werden.

Tinkturen auf Alkohol-Basis

Verwendet werden sollte 40 oder mehrprozentiger Alkohol; 38% tun es auch (in Deutschland am handelstüblichsten); ideal aber scheinen 50% oder mehr zu sein. Je höher der Alkoholgehalt, desto grösser ist die Haltbarkeit, die entscheidend abnimmt, wenn es unter 38% geht. Ab 38% ergibt sich für die praktische Verwendung eine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit. Wenn du willst, kannst du Äthylalkohol aus der Apotheke zusetzen (relativ teuer).

Dosierung

Allgemeine Hinweise zur Dosierung von Tinkturen sind nicht möglich. Sie hängen u.a. ab von der ausgewählten Pflanze, der Art und Schwere der zu behandelnden Erkrankung, dem Alter des zu Behandelnden. Sie reichen von der Einmalgabe eines Tropfens bis zur Hochdosierung von 150 oder mehr Tropfen mehrere Tage lang. Hier musst du dich also detailiert informieren und ggf. vorsichtig zu probieren anfangen.
Manche Alkoholiker/innen vertragen Alkohol, wenn er in Medikamenten vorkommt – für andere ist er absolut unverträglich oder indiskutabel – bitte informiere dich diesbezüglich!
Literaturhinweis
Die Grundzüge dieses Beitrages sind im wesentlichen dem Buch Naturheilkunde für schwangere und Säuglingevon Susun S. Weed entnommen.

Stauden – Herzgespann

Leonurus cardiarca; Herzgespann, Löwenschwanz, Löwenschweif

Autor: Andreas Regner

Name: Die deutschen Namen rühren her von seiner pflanzenheilkundlichen Wirkung: Herzgespann. Bzw. kommt die andere Bezeichnung Löwenschweif oder Löwenschwanz von der Form der Blätter dieser Pflanze.

Habitus (Erscheinungsbild): Das Herzgespann ist eine Staude (also mehrjährig, nicht-verholzend). In Schleswig-Holstein ist sie wild nur sehr selten anzutreffen – Art der Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Die Blüte ist recht unscheinbar: blassrosa Lippenblüttler, der z.B. von kleinen Hummelarten besucht wird.Aufrecht wachsende, vieltriebige Pflanze, die am Naturstandort Höhen von 100-150 cm erreicht. In der Gartenkultur sind auch Exemplare von 200 cm Grösse und höher keine Seltenheit. Wenn die Pflanze nicht in der direkten Konkurrenz zu anderen hohen Stauden steht oder mechanisch z.B. durch Äste gestützt wird, fällt sie zum Spätsommer/Herbst hin oftmals recht flach auseinander, wobei ein Teil der mittleren Triebe meist ihr aufrechtes Erscheinungsbild wahren.
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Gemüse – Kürbis

Eine Familie stellt sich vor: Kürbisgewächse

Autor: Gregor Dietrich

Informieren Sie sich darüber, was die Verwandtschaft des Kürbisses noch so alles zu bieten hat.

Die Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) enthält ca. 120 Gattungen und 800 Arten. Meist sind es einjährige Kräuter oder Stauden, selten Halbsträucher oder ein kleiner Baum. Die meisten Arten ranken. Die Blüten sind meist eingeschlechtlich und gelb, grünlich, selten weiß und noch seltener rot gefärbt. Bitterstoffe sind in der Familie häufig und wurden bei den Kulturarten weggezüchtet. Die Familie wird in mehrere sogenannte Triben, Gattungsgruppen, unterteilt.
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Gemüse – Kohl

Kohl – Hund der Botanik

Autor: Gregor Dietrich

Keine Pflanzenart weist so unterschiedliche Zuchtformen auf wie der Kohl. Lediglich im Tierreich gibt es eine Entsprechung: den Hund.

Sehr vielseitig ist er, unser Garten-Kohl, obwohl seine Kulturgeschichte vergleichsweise kurz ist. Hätten wir Europäer ihn früher entdeckt, könnten wir wie fast alle anderen Menschen keine Süßmilch trinken, ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen. Damit hätten wir uns aber die helle Hautfarbe mit dem dazugehörigen erhöhten Krebsrisiko erspart. Was das soll, fragen Sie? Also der Reihe nach:

Wintergemüse und die Besiedelung des Nordens

Die Gattung Kohl (Brassica) ist mit vielen Arten in den gemäßigten Breiten der Alten Welt beheimatet. Alle Arten sind verwendbar, aber nicht alle wurden und werden genutzt. Als die Frühmenschen nach Norden wanderten, hatten sie ein Problem: die Kalziumversorgung. Grüne Pflanzen und Fisch, die in den Tropen bis heute Grundnahrungsmittel sind, enthalten genug davon. Mit der Besiedelung der Binnenländer des Nordens ergab sich ein Problem: Fisch ist nur beschränkt, grüne Pflanzen sind im Winter kaum verfügbar. Die Strategien, die daraus resultierten, sind vielfältig. In Asien entdeckte man früh die Gattung Brassica und andere Gemüse als auch im Winter genügend Kalzium liefernde Nahrungsmittel. Die Vielfalt der genutzten Arten ist groß. Weiter im Norden entwickelten sich Fischfangkulturen, wie die nach Nordamerika eingewanderten Inuit, was in der Sprache der ihnen benachbarten Stämme Mensch bedeutet- die wir mit dem Schimpfwort Eskimo bezeichnen. In Europa jedoch fehlten nutzbare Pflanzen oder wurden übersehen. Jagd und Viehzucht waren nötig, um das Land zu erschließen. Die einzige ausreichende Calziumquelle war Milch. Das birgt aber Probleme: Milchzucker (Lactose) ist für erwachsene Menschen unverdaulich. Es war also nötig auch als Erwachsene das Abbauenzym Lactase zu produzieren. Zum Glück gibt es immer wieder Veränderung im menschlichen Erbgut, die sogenannten Mutationen. Zu den häufigeren (häufige Mutationen betreffen noch immer nur einen Menschen unter mehreren zehntausend) zählt die Lactaseproduktion bei Erwachsenen. Diese Mutanten konnten somit die Calziumquelle Milch besser nutzen und hatten die größten Chancen Europa zu besiedeln. Daher setzten sie sich setzten wir uns in diesem Gebiet auch durch.
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