Obst – Schalenobst – Walnuss

Juglans regia, Walnuss

Autor: Andreas Regner

Standort
Tiefgründige, kalkreiche bis mässig saure Lehm- und Tonböden, nährstoffreich; wärmeliebend. Wurzelsystem: Wegen des hohen Anteils von Feinwurzeln in der obersten Bodenschicht ist von tiefgründigeren Bodenbearbeitungsformen (z.B. Umgraben) abzusehen.
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Winden

Morgendliche Pracht

Autor: Gregor Dietrich

Winden – was für ein armseeliger Name für diese Herrlichkeit! Der englische Name Morning Glory trifft viel mehr, was man beim Anblick dieser Pflanzen fühlt.

Ich will es gleich gestehen: Von Kindheit an gehörten Winden für mich zu den faszinierendsten Gewächsen. Ich werde aber versuchen objektiv zu schwärmen. Es sind ja nicht alle Arten schön. Die Familie selbst ist mit etwa 2000 Arten nicht besonders groß. Die Kronblätter aller Arten sind untereinander verwachsen – meist so weit, dass die Blütenkrone in der Aufsicht kreisförmig ist. Die Einzelblüten halten oft nur wenige Stunden, bei vielen Arten öffnen sie sich in der Morgendämmerung und verblühen in der Mittagssonne, was ihnen ihren englischen Namen eingebracht hat. Ca. 55 Gattungen werden derzeit anerkannt. Nur wenige Arten werden bei uns kultiviert, doch hätten es viel mehr verdient in Kultur verbreitet zu sein. Zumeist begegnen wir ihnen in unseren Gärten als einjährige Schlinger. Das ist nicht weiter verwunderlich, handelt es sich doch um eine vorwiegend tropische Familie. Doch es gibt auch einige Stauden. Als Kübelpflanzen werden in Zukunft hoffentlich mehr Arten Verwendung finden, für das Zimmer werden viele Arten leider zu groß.
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Blaudolde, Trachymene coerulea

Pflanze des Jahres 2002: Trachymene coerulea, Blaudolde oder Hügelie
vorgestellt von der ÖGG

Autor: Gregor Dietrich und Helmut Reisenberger

Einst populär, dann in Vergessenheit geraten und jetzt aus gegebenem Anlass wieder entdeckt: Die Hügelie. Der heute korrekte Name ist Trachymene coerulea. Ein weiteres Synonym, das immer wieder in der Literatur und sogar in aktuellen Katalogen auftaucht ist Didiscus caeruleus.

Der Name Huegelia stammt von H.G. Reichenbach, der im Jahr 1828 ein prächtig blühendes Exemplar von Carl v. Hügel, der im Jahr zuvor die Gründung der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft angeregt hatte, erhalten hatte. In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts züchtete der ÖGG-Gründer in seinen Gewächshäusern in Wien Hietzing bereits eine beachtliche Anzahl exotischer Pflanzen. Sein besonderes Interesse galt den so genannten Neu-Holländern, wie damals die Flora Australiens bezeichnet wurde. Die meisten dieser einst beliebten Zierpflanzen vom fünften Kontinent sind längst vom europäischen Markt verschwunden und harren ihrer Wiederentdeckung.
Die Hügelie wurde aus gutem Grund zur Pflanze des Jahres 2002 gewählt. So soll im Jubiläumsjahr – 175 Jahre Österreichische Gartenbau-Gesellschaft – der Initiator und Gründer dieser Institution besonders gewürdigt werden.
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Botanik – Befruchtung

Befruchtung und Früchte

Autor: Gregor Dietrich

Es gibt Pflanzen, die ohne Bestäubung Früchte bilden, z.B.

Parthenocarpie (keine Samenbildung, etwa Bananen und manche Gurkensorten)

oder Agamospermie (ungeschlechtliche Samenbildung, z.B. viele Arten und Sorten von Sorbus, Brombeeren, Löwenzahn, Alchemilla)

solche, die bereits im Knospenstadium selbstbestäubend sind (Kleistogamie)

solche, die bei geöffneter Blüte selbstbestäubend sind, aber Insekten oder Wind benötigen, damit der Pollen auf die Narbe geschüttelt wird (z.B. Tomate, Weizen, Gewöhnliche Bohne, Erbse)

solche, die am Ende der Anthese selbstbestäubend sind, wenn sie zuvor kein Insekt bestäubt hat (z.B. Crocus albiflorus, Nachtkerzen), solche die unbedingt fremdbestäubt werden müssen (z.B. Kürbis, Feuer-Bohne).

Wichtig sind auch Faktoren wie Temperatur und Tageszeit. So wird das Befruchtungsergebnis bei Kürbissen umso schlechter, je später die Bestäubung stattfindet. Nach 10 Uhr vormittags kann mensch das gleich vergessen.
Triploide Lilien können z.B. durchaus Samen bilden, wenn sie bei Temperaturen über 42 °C bestäubt werden, auch bei der Kreuzung von verwandten Pflanzen, die normalerweise genetische Barrieren trennen, können hohe Temperaturen hilfreich sein.

Auch wichtig: die richtigen Bestäuber. Bohnen z.B. brauchen Hummeln, die die Blüte ordentlich durchschütteln, daß es zur Selbstbestäubung kommt. Starker Wind hilft auch, aber zu kleine Bienenarten bringen nix. Dagegen haben Ringelblumen, Doldenblütler und Kürbis recht unspezifische Blüten, bei denen eine Vielzahl von Bestäubern ihre Arbeit tun.

Für die Ausbildung von Früchten ist aber nicht nur die Bestäubung wichtig. Fruchtbildung kann auch bei guter Bestäubung unterbleiben oder schlecht sein, z.B. bei physiologischem Calziummangel (durch kühlfeuchtes Wetter, häufig bei Kürbis (Zuchini): Abfaulen von den Spitzen her), zu trockenem Standort, Stickstoffüberdüngung etc.

Begriffsdefinitionen:
Bestäubung = das Verbringen von Pollen auf die Narbe
Befruchtung = das Verschmelzen von Spermienzelle und Eizelle

Obst – Feige

Echter Feigenbaum, Ficus carica, im Norden

Autor: Gregor Dietrich

Bei Feigenbäumen denkt man unwillkürlich an den Mittelmeerraum. Dabei stammt der Echte Feigenbaum (Ficus carica) aus Kleinasien. Die Gattung Ficus ist nicht nur mit über tausend Arten sehr artenreich, sie ist auch sehr alt. Unsere Feige ist als Art ebenfalls sehr alt. Bereits im Diluvium kam sie in Mitteleuropa vor. Die letzte Eiszeit aber verdrängte die fast bis Paris vorgedrungene Art wieder aus Europa. Vor 5000 Jahren nutzten sie die Assyrer, die Griechen kannten sie erst 700 v. Chr.
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