Das obige Bild aus dem Anscharpark (Kiel-Wik) zeigt Fahrspuren auf einer Baustelle neben verlegten Stahlplatten.
Etwas positiv ist die Verlegung von Stahlmatten, wenngleich sie im Baumschutz nur eingeschränkt wirksam sind wegen des hohen Eigengewichtes und der Lastenverteilung auf einen großen Raum.
Wenn die Gewichtslasten hoch sind, werden zwar Fahrspuren vermieden, gleichzeitig aber flächig Bodenverdichtung erzeugt, was bei empfindlichen Arten in Bezug auf Bodenverdichtung / Wurzelschäden wie etwa der Rot-Buche (Fagus sylvatica) zum Absterben führen kann (langsam, zum Teil über Jahrzehnte). Auf dem Foto sind deutlich tiefe Fahrspuren zu sehen, die wahrscheinlich nicht in böser Absicht, sondern wegen selbst für gute Fahrer* zu engem vorgegebenen (Fahr-)Winkel der Matten entstanden sind.
Baustraßen aus Stahlplatten werden vielfach für den Boden-und Baumschutz eingesetzt. Für die Platten gibt es zahlreiche andere (z.T. regional) übliche Namen wie etwa Stahlmatte, Fahr(bahn)platte oder Fahr(bahn)blech.
Vor diesen Baustraßen aus Stahl wurden vor allem Holzkonstruktionen benutzt. In den letzten Jahren verbreiten sich Systeme aus Kunststoff und Aluminium. Letztere haben den Vorteil des vergleichsweise geringen Eigengewichts, was ein einfacheres Verlegen und einfacheren (und umweltfreundlicheren) Transport ermöglicht. Unter ökologischen Gesichtspunkten sind als negativ u.a. die extrem umweltschädliche Aluminiumproduktion und beim Kunststoff die Mikroplastikproblematik zu benennen.
Stahlmatten-Straßen haben zunächst einmal die technische Funktion, das Befahren mit schwerem Gerät überhaupt zu ermöglichen. Darüber hinaus werden sie aber vielfach auch als Element des Bodenschutzes und des Baumschutzes eingesetzt. Sie verhindern ein Eindrücken von Baustellenabfällen und Baustoffen in den Boden. Außerdem verhindern sie extrem verdichtete Fahrspuren.
Bodenverdichtungen sind ein stark unterschätztes ökologisches Problem. Auf weichen Böden wie etwa in Wäldern entstehen Verdichtungshorizonte in große Tiefen beispielsweise durch das Befahren mit Harvestern (Holzvollernter). Die Bodenregeneration nach einem solchen Einsatz braucht Jahrhunderte (!).
Neben der direkten Tötung zahlreicher Bodenlebewesen wird u.a. die Wasserführung im Boden nachhaltig gestört, die Wasseraufnahmefähigkeit und Wasserspeicherung drastisch reduziert und es entstehen vertiefte Bereiche, in denen sich Wasser staut. Auch die Grundwasserspeisung wird verringert.
Außer der Störung bzw. Abtötung des Bodenlebens und dem gestörten Wasserhaushalt ist für Bäume die direkte mechanische Schädigung von Wurzeln und insbesondere Feinwurzeln eine große Gefahr. Außerdem wird der Gasaustausch im Boden gestört, sodass es in der Folge von Befahren mit schweren Baumaschinen oftmals zum Absterben von Feinwurzeln kommt und damit einhergehend zu Nährstoff- und Wasseraufnahmeproblemen, was zu einer Schwächung des Baumes führt. Weiterhin finden oft aufgrund der mechanischen Schädigung und des Absterbens der Feinwurzeln Sekundärinfektionen mit Pilzen, Bakterien und Viren statt. Bodenverdichtung ist neben Aufgrabungen im Wurzelbereich einer der Hauptgründe, warum es in den Städten kaum gesunde Bäume gibt.