Gehölzschnitt – Totholz

Zeit sparen durch Naturschutz

Autor: Andreas Regner

Dieser Text ist auch in einer ausführlichen Langfassung verfügbar.

Totholz kommt natürlicherweise an allen lebenden Gehölzen vor und ist ein wichtiger Lebensraum für bestimmte höhlenbrütende Vögel, zahlreiche Insekten und andere Lebewesen.

Aus stärkeren (Laubholz)baumscheiben oder Bündeln kleinerer Äste und Zweige des ‚toten‘ Holzes lassen sich mit sehr geringem Aufwand auch Nisthilfen für Wildbienen bauen.

  • Totholzhaufen sind die kostengünstigste und ökologischste Form der ‚Entsorgung‘ der beim Gehölzschnitt anfallenden ‚Reste‘. Für Kinder können sie eine vielgestaltige, formbare Spielgelegenheit sein: Hüpfburg, Höhle…
  • Totholzhecken sind meist die einfachste Einfriedungsmöglichkeit (Anlage und Unterhalt). Sehr gute Ökobilanz, insbesondere wenn das Schnittgut aus dem eigenen oder aus Nachbargärten kommt. Um sie ökologisch und optisch aufzuwerten können sie mit Kletterpflanzen begrünt werden.
  • Flechtzäune: Sehr ansprechend, aber in der Erstellung sehr zeitaufwendig (und oftmals nicht so haltbar) sind Flechtzäune aus Totholz.
    Geeignete Gehölzarten können sein: verschiedene Weiden- und Pappelarten, Haselnuß, verschiedene Hartriegelarten
  • Einzelstücke: Grosse Wurzelstubben und andere schöne Totholzteile bieten sich auch zur Einzelstellung im Garten an. Das Bild zeigt einen Wurzelstubben von Quercus robur, Stileiche, der mit Hauswurz (Sempervivum spec.) begrünt wurde.
  • Verschredderung wird oftmals als umweltfreundlichste Art der Holzentsorgung betrachtet. Die oben dargestellten Baumethoden mit Holz im Garten haben eine offensichtlich wesentliche günstigere Ökobilanz.Wenn verschreddert wird, ist das dabei anfallende Material vielseitig verwendbar:
    • Wegebelag
    • Abmulchen in Stauden- oder Gehölzrabatten (Im Obstbereich nicht mit Obstholzhäckseln arbeiten – Gefahr der Förderung verschiedener Obstkrankheiten)
    • Veränderung der Bodenverhältnisse (z.B. Versauerung durch Nadelschnittgut)

Probleme können auftreten durch die Förderung von baumzersetzenden Pilzen bei der Belassung von Totholz im Garten. Also den Totholzhaufen nicht direkt an die 500jährige Eiche setzen. Auch der Verbleib von Schnittgut aus dem Obstgehölzschnitt kann in Bezug auf „Schädlinge“ Probleme bereiten. Solche Fragen sind Einzelfallentscheidungen, haben aber im Privatgarten meist eine untergeordnete Bedeutung.