Johann Wolfgang von Goethe: Wolkenbildung

Stratus

Wenn von dem stillen Wasserspiegel-Plan
Ein Nebel hebt den flachen Teppich an,
Der Mond, dem Wallen des Erscheins vereint,
Als ein Gespenst Gespenster bildend scheint,
Dann sind wir alle, das gestehn wir nur,
Erquickt‘, erfreute Kinder, o Natur!
Dann hebt sichs wohl am Berge, sammelnd breit,
An Streife Streifen, so umdüsterts weit
Die Mittelhöhe, beidem gleich geneigt,
Obs fallend wässert oder luftig steigt.

Cumulus

Und wenn darauf zu höhrer Atmosphäre
Der tüchtige Gehalt berufen wäre,
Steht Wolke hoch, zum herrlichsten geballt,
Verkündet, festgebildet, Machtgewalt,
Und, was ihr fürchtet und auch wohl erlebt,
Wie’s oben drohet, so es unten bebt.

Cirrus

Doch immer höher steigt der edle Drang!
Erlösung ist ein himmlisch leichter Zwang.
Ein Aufgehäuftes, flockig löst sichs auf,
Wie Schäflein tripplend, leicht gekämmt zuhauf.
So fließt zuletzt, was unten leicht entstand,
Dem Vater oben still in Schoß und Hand.

Nimbus

Nun laßt auch niederwärts, durch Erdgewalt
Herabgezogen, was sich hoch geballt,
In Donnerwettern wütend sich ergehn,
Heerscharen gleich entrollen und verwehn! –
Der Erde tätig leidendes Geschick!
Doch mit dem Bilde hebet euren Blick.-
Die Rede geht herab, denn sie beschreibt;
Der Geist will aufwärts, wo er ewig bleibt.

Deutscher Umweltpreis 2007 im Zeichen des Klimaschutzes

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) dokumentiert (im Überschriftenbereich gekürzt). Dort sind auch weiterführende Informationen zu Preisträgern u.a.m. zu finden.

Aachen. Bundespräsident Horst Köhler wird am Sonntag im Eurogress Aachen vor 1.200 geladenen Gästen den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) überreichen. Der mit 500.000 Euro höchst dotierte Umweltpreis Europas steht im Zeichen des Klimaschutzes. Er geht an den Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (57), den Gründer der Schwalmstädter Firma Konvekta, Carl H. Schmitt (76), gemeinsam mit seinem langjährigen Entwicklungsleiter und heutigen Direktor des Instituts für Thermodynamik der Technischen Universität (TU) Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler (53), sowie an die langjährige Oberbürgermeisterin Heidelbergs, Beate Weber (63). Nordrhein-Westfalens Umweltminister Eckhard Uhlenberg wird zu den zahlreichen Ehrengästen gehören. Durch die Veranstaltung führt Stefan Schulze-Hausmann (ZDF/3sat). 3sat wird den Festakt im Fernsehen von 11 bis 13 Uhr live übertragen.
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Blauzungenkrankheit: ganz Schleswig-Holstein Beobachtungsgebiet

Nach Ausbruch der Blauzungenkrankheit in mindestens 11 schleswig-holsteinischen Orten sind Kiel und zahlreiche andere Städte und Gemeinden zum Gefährdungsgebiet erklärt worden. Davon sind primär die HalterInnen von Rindern, Schafen und Ziegen betroffen.

Schleswig-Holstein ist durch die Feststellung der Blauzungenkrankheit an verschiedenen Orten betroffen: (Angaben lt. MLUR v. 18.10.2007)

– Rosdorf (Kreis Steinburg)
– Krüzen (Kreis Herzogtum Lauenburg),
– Wakendorf II (Kreis Segeberg),
– Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg),
– Kisdorf (Kreis Segeberg),
– Mühlenrade (Kreis Herzogtum Lauenburg),
– Reinfeld (Kreis Stormarn)
– Basthorst (Kreis Herzogtum Lauenburg)
– Wasbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde)
– Warder (Kreis Rendsburg-Eckernförde)
– Tremsbüttel (Kreis Stormarn) und
– Winsen-Stelle (Kreis Harburg, Niedersachsen).
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Positionspapier gegen das geplante Kohle-Großkraftwerk am Kieler Ostufer

Nachfolgend wird die Langfassung des Positionspapieres der BürgerInneninitiative Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel – gegen das geplante Großkohlekraftwerk – vom 8.10.2007 dokumentiert. Eine Kurzfassung finden Sie unter: Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel

BI-Treffen: jeden 2. Montag im Monat um 19.00 Uhr in der Pumpe, Haßstraße 22, Kiel

6 Eckpunkte:

1. Weder Atomkraft noch Kohlekraft, sondern konsequenter Klimaschutz

2. Ausrichtung auf eine Regionalversorgung für Kiel und Umgebung

3. Energie sparen und Effizienz erhöhen

4. Nachhaltige Energieversorgung auf dezentraler Basis

5. Arbeitsplätze für die Region erhalten und neue schaffen

6. Rekommunalisierung der Stadtwerke und demokratische Kontrolle
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Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel vom 08.10.2007 dokumentiert (Kürzungen lediglich bei den Kontaktdaten).

Bürgerinitiative „Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel“ geht in die Offensive !

Die im September diesen Jahres gegründete Bürgerinitiative „Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel“ hat am Dienstag, dem 8.10.07 einstimmig ein Positionspapier gegen das geplante Kohle-Großkraftwerk am Ostufer beschlossen. Nach intensiver Diskussion einigten sich die Teilnehmer aus zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen (Parteien, Umweltgruppen, Fachleuten zu Energie und Technik, Gewerkschaften, Vereinen) und Einzelpersonen auf folgende Eckpunkte:

1. Weder Atomkraft noch Kohlekraft, sondern konsequenter Klimaschutz
2. Ausrichtung auf eine Regionalversorgung für Kiel und Umgebung
3. Energie sparen und Effizienz erhöhen
4. Nachhaltige Energieversorgung auf dezentraler Basis
5. Arbeitsplätze für die Region erhalten und neue schaffen
6. Rekommunalisierung der Stadtwerke und demokratische Kontrolle
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EU-Meerespolitik: Eine europäische Vision für die Ozeane und Meere

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

Kann eine EU-Meerespolitik das Ökosystem der Meere retten?

Verschmutzung, Klimawandel, Überfischung und die auswuchernde Bebauung in Küstenregionen gefährden das Ökosystem der Meere sowie auf lange Sicht deren wirtschaftliche Nutzung. Wie kann die Europapolitik dazu beitragen, die maritimen Wirtschaftszweige weiterzuentwickeln und gleichzeitig die bedrohte Meeresumwelt zu schützen? Die zukünftige EU-Meerespolitik haben Anfang der Woche EU-Abgeordnete mehrerer Ausschüsse mit Experten und Betroffenen aus verschiedenen EU-Ländern diskutiert.
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Gehölzschnitt – Zeitpunkt

Wann kann ich am besten meine Bäume schneiden?

Vorbemerkung: Dieser Text ist um die Jahrtausendwende entstanden. Der Ausgangstext hierzu kommt aus dem Ende der neunziger Jahre. Insofern ist er als zeitgeschichtliches Dokument zu werten. Der Diskurs über Schnittzeitpunkte hat sich erfreulich differenziert. Insbesondere hervorzuheben sind Ansätze, die sich auf die Baumphysiologie beziehen. Dieses Thema fehlt in meinem Alt-Aufsatz fast vollständig. Insofern teile ich meine damalige relativ pauschale Empfehlung des Frühjahrsschnittes nicht mehr. Z.B. für Obstbäume, bei denen durch den Schnitt eine möglichst schwache Reaktion erzeugt werden soll, wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt. Nicht aber für jeden Baum. Eine Übersicht rechtlicher Aspekte zum Baumschutz finden Sie auf Baumpflegeportal.de. Vom dortigen Autor Johannes Bilharz finden sie einen sehr differenzierten Artikel zum Schnittzeitpunkt auf dessen Website. In dem Artikel finden sich auch Links zur vertiefenden Diskussion. Andreas Regner

Autor: Andreas Regner

Den richtigen Zeitpunkt für alle Gehölze pauschal anzugeben ist nicht möglich – er ist verschieden. Wissenschaftliche Untersuchungen diesbezüglich haben meist noch eine sehr geringe Anzahl von beobachteten Pflanzen als Grundlage, so dass diese Ergebnisse zum Teil als vorläufig zu bewerten sind.

In Mitteleuropa herrscht der Winterschnitt vor. Dies lässt sich aber vor allem kulturgeschichtlich erklären. Traditionell wurden Gehölze im wesentlichen unter Nutzungsaspekten geschnitten: vor allem die Obstgehölze unterliegen mehr oder weniger starken Schnitteingriffen zur Regulierung des Ertrages. Sie wurden in der Masse wiederum von der bäuerlichen Landbevölkerung geschnitten. Da im Sommer aber zahlreiche Arbeiten auf den Äckern und Feldern anlagen (Ernte z.B), wurde diese Arbeit im wesentlichen im arbeitsärmeren Winter durchgeführt. Dies ist ein Grund (neben dem Aberglauben Gehölze müssten im Winter geschnitten werden) für viele Gartenbaubetriebe auch heute noch den wesentlichen Teil ihrer Gehölzschnittarbeiten in der kalten Jahreszeit durchzuführen.

Der Winter bietet Vorteile in Bezug auf den Schädlingsbefalldruck, z.B. durch Pilzsporen: Es gibt weniger.
Umgekehrt kann es Probleme mit dem Frost geben : -7 Grad Celsius ist die Grenze, an der es für das Gehölz gefährlich werden kann (Frostrisse u.a.). Auch steigt mit zunehmenden Minusgraden die Gefahr für den Menschen, der schneidet: das Bruchverhalten gefrorener Äste ist anders – übertrieben gesagt brechen sie wie Glas.
Nachteil des Winterschnittes ist auch die schlechtere Wundabschottung (Wundheilung gibt es an Gehölzen annähernd nicht!).
Für den/die Anfänger/in bietet der Winterschnitt aber einen nahezu unüberbietbaren Vorteil: Das Gehölz ist übersichtlicher- es besteht nicht die Gefahr, den Baum vor lauter Blättern nicht zu sehen.
Für sehr frostempfindliche Arten bzw. Sorten ist ein Winterschnitt grundsätzlich nicht zu empfehlen (z.B. Rosmarinus officinalis, Rosmarin).

Für den Sommerschnitt sehen die Argumente ähnlich aus:
Hauptgrund ist die bessere Wundabschottung Diese wiegt auch den Nachteil des höheren Befallsdruckes durch Pilzsporen u.a. auf.
Auch die Gesamtbeurteilung des Gehölzes einfacher: U.a. können abgestorbene Feinast-Bereiche schneller erkannt werden.
Für Erstlinge im z.B. Obstbaumschnitt ist ein Sommerschnitt aber schwierig – der Baum ist unübersichtlicher.
Nicht vergessen werden sollte auch, dass Gehölzschnitt oftmals anstrengende körperliche Arbeit ist. Das kann die Arbeitsleistung im Sommer im Verhältnis zur Winterarbeit verringern. Auch ist das Verletzungsrisiko im Sommer wegen der dünneren Bekleidung höher.
Probleme kann es im Sommer zwar nicht mit dem Frost, schon aber mit der Hitze geben: Bitte hohe Temperaturen bei Gehölzschnittarbeiten meiden. Auch kann es Schwierigkeiten mit anderen Aspekten des Naturschutzes geben (z.B. Brutgeschäft der Vögel).

Stark blutungsgefährdete Bäume wurden lange Zeit im Spätsommer geschnitten; hierzu zählen vor allem die Walnuss, Juglans regia; die kaukasische Flügelnuss, Pterocarya fraxinifolia sowie viele Ahorn- und Birkenarten (Acer spec. und Betula spec.).
Aber auch zu diesem Themenkomplex ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Es gibt Gärtner/innen, die aufgrund der besseren Wundabschottung auch für Walnuss den Frühjahrsschnitt praktizieren.

Auch die Mondphasen könnten eine Rolle spielen: Bei abnehmendem Mond geschnitten scheinen die Pflanzen weniger stark auf den Schnitt zu reagieren – darauf deuten Eigenbeobachtungen u.a. bei Prunus cerasifera hin.

Allgemein setzt sich in der modernen Baumpflege die Erkenntnis durch, dass für die meisten Gehölze ein Frühjahrsschnitt am vorteilhaftesten ist: Möglichst zeitnah vor dem Laubaustrieb, Also für jede Gehölzart und jeden Standort etwas verschieden.

Den richtigen Zeitpunkt gibt es also nicht – er ist eine Abwägensentscheidung einander zum Teil widersprechender Forderungen.