HGON und IG BAU: Fachtagung „Naturschutz und Wald“

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung der IG Bau dokumentiert.

Wald als reines Profitobjekt?

Verkommt Hessens Staatswald zum reinen Profitobjekt und treten Naturschutz und Artenvielfalt dabei in den Hintergrund? Sind die alten Buchenbestände und damit Nistgelegenheiten für viele seltene Vogelarten durch zunehmenden Einschlag dieser Baumart gefährdet?
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EU-Abgeordnete fordern Importverbot für illegales Tropenholz

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

Woher kommt das Holz für unsere Gartenmöbel

Das Europäische Parlament hat in der vergangenen Plenartagung seine „widerwillige Zustimmung“ zu einem internationalen Abkommen über den Handel mit Tropenholz gegeben. Das Abkommen sei nicht geeignet, die gefährdeten Tropenwälder effektiv zu schützen und Verbrauchern eine klare Entscheidungsgrundlage zu geben, beklagen die Europa-Abgeordneten. Das Europaparlament fordert daher EU-Gesetzgebung, die die Einfuhr von illegal geschlagenem Tropenholz unterbindet. EU-Abgeordnete fordern Importverbot für illegales Tropenholz weiterlesen

Novalis: Zur Weinlese

5. Oktober 1799

Wir haben Weinmond, lieben Leute,
Und weil nicht immer Weinmond ist;
So sag ichs euch in Versen heute,
Damit es keiner nicht vergißt. –
Wenn Weinmond ist, so müßt ihr wissen,
Da gibt es Trauben, Most und Wein,
Und weil die armen Beeren müssen,
So sprützen sie ins Faß hinein.

Es gibt gar unterschiedne Beeren,
Von allen Farben trifft man sie,
Und manche hält man hoch in Ehren,
Und manche wirft man vor das Vieh.
Sie sind im Temprament verschieden
Und von gar mancherlei Statur;
Doch allen ist der Wein beschieden
Als Lieblingskindern der Natur.

Zu einem Stock will ich euch führen,
Das ist ein Stöckchen wie ein Taus,
Um seine Süßigkeit zu spüren
Sucht eine Traube euch heraus.
Ich lobe mir die braven Wenden,
Sie langen zu, und sind nicht faul,
Sie stecken gern mit beiden Händen
Die blauen Trauben in das Maul.

Nicht wahr, das schmeckt nicht herb und sauer?
Was gut schmeckt, weiß der Wende wohl,
Er ißt und geht gern auf die Dauer,
Und nimmt die beiden Backen voll.
Drum kann er auch nicht Worte machen,
Er steht voll Eifer da und kaut,
Doch sieht man ihn so schämig lachen
Als kaut er still an einer Braut.

Daß er den Trank anjetzt im ganzen
Verkauft, dafür kann ich euch stehn.
Oft wird er um den Stock noch tanzen
Und sich mit seinem Träubchen drehn.
Wer weiß ob er nicht aus dem Kerne
Ein neues Mutterstöckchen zieht,
Was viele Jahre in der Ferne
Zum Ruhm des alten Stockes blüht.

Der alte Stock wird blühn und wachsen,
Wenn man den Überfluß ihm nimmt
Und überall im Lande Sachsen
Sein Wein auf guten Tischen schwimmt.
Er hat noch manche reife Traube
Von andrer Art und ihm zur Last;
Es bitten Geier oder Taube
Vielleicht sich bald bei ihm zu Gast.

Daß er noch lange blüht, das weiß ich,
Obwohl er manches Jahr schon steht;
Denn dafür, lieben Leute, heiß ich
Ein Dichter oder ein Poet.
Ihr denkt wohl gar ich sei ein Träubchen,
Weil mich der Stock fest an sich schnürt?
Ich bins zufrieden, wenn ein Weibchen,
Ob ich gut schmecke, sacht probiert.

Drum weil nicht Weinmond alle Tage,
Kein solcher Stock nicht überall,
So denkt nicht heut an eure Plage,
Zieht eure Sorgen in den Stall.
Laßt unsern alten Weinstock leben!
Und seinen lieben Winzer da!
Und einen Kuß soll man ihm geben
Als Kandidat zur Großmama.

Kein Tropfen mehr: EvB fordert Moratorium für industrielle Agrotreibstoffe

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte Pressemitteilung des Erklärung von Bern (EvB) dokumentiert.

Im Boom-Bereich Agrotreibstoffe braucht es eine politische Vollbremsung. Zu gross sind die negativen Auswirkungen auf Ernährungssicherheit und Umwelt. Zu diesem Schluss kommt die Erklärung von Bern (EvB) in ihrer umfassenden Analyse „Bis zum letzten Tropfen: Wie Agrotreibstoffe den Kampf um Ressourcen verschärfen“. Darin dokumentiert die Entwicklungsorganisation diverse aktuelle Fakten, die gegen eine industrielle Produktion von Ethanol oder Diesel aus Pflanzen spricht.

Mit Agrotreibstoffen werden weder die Probleme des Klimawandels noch der Energieversorgung gelöst. Im Gegenteil, sie schädigen die Umwelt, konkurrieren mit der Nahrungsmittelproduktion und verursachen darüber hinaus soziale Konflikte. Einzige Profiteure sind transnationale Grosskonzerne, darunter das Schweizer Agrounternehmen Syngenta und die Schweizer Grossbanken. Leidtragende sind all jene, deren Zugang zu Boden, Wasser und Nahrungsmitteln durch die neue Konkurrenz geschmälert wird.

Die Erklärung von Bern zeigt in ihrer neuen Analyse die ganze Bandbreite der Problematik und fordert politische Konsequenzen: Die Schweizer Regierung soll in unserem Land möglichst schnell ein Moratorium für die industrielle Produktion und den Import von Agrotreibstoffen einführen, um diese Fehlentwicklung zu stoppen, bevor sie weiteren Schaden anrichtet. Für ein solches Moratorium soll sich die Schweiz auch international stark machen. Jegliche staatliche Förderung von Agrotreibstoffen muss so schnell wie möglich beendet werden.

Medienschaffende können die Dokumentation „Bis zum letzten Tropfen“ (Schutzgebühr 6 Fr.) kostenlos bei EvB bestellen.

Weitere Informationen unter EvB: Agrotreibstoffe.

EP: More sustainable energy in road transport targets

Nachfolgend wird eine geringfügig veränderte und gekürzte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

The Industry Committee championed more sustainable biofuels in a vote on Thursday when it decided not only to support the Commission proposal that by 2020 at least 10% of the energy used in road transport should be from renewables, but also to insist that at least 40% of that renewable energy would be from more sustainable sources than traditional biofuel. This share would include hydrogen, electricity and „second-generation“ biofuels, made from waste or algae, for example.
MEPs in the committee also decided to set an interim target of 5% by 2015 for renewables in road transport fuel. They maintained the Commission’s 2020 target for Member States to ensure that renewables account for at least 10% of final energy consumption in road transport. EP: More sustainable energy in road transport targets weiterlesen

Konzern aus Singapur will Tropenwälder für neue Ölpalmen-Plantagen vernichten

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und modifizierte Pressemitteilung von Robin Wood dokumentiert.

Wilmar weiter auf Raubbau-Kurs

Wilmar, nach eigenen Angaben weltweit größter Verarbeiter von Palmöl, hat gegenüber ROBIN WOOD eingeräumt, auch künftig darauf zu setzen, großflächig tropische Wälder in Ölpalmen-Plantagen umzuwandeln. In Folge einer Protestaktion von ROBIN WOOD am 17. Juli gegen den Ausbau der Fettraffinerie im niedersächsischen Brake war es in der vergangenen Woche zu einem Gespräch zwischen Wilmar, ROBIN WOOD sowie einer Vertreterin von Watch Indonesia! gekommen. Der Konzern mit 67.000 Beschäftigten wurde dabei von seinem EU-Chef Erik Rietkerk und dem Manager der Raffinerien von Brake und Rotterdam, Remond von Dorland, vertreten.
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Rainer Maria Rilke: Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

(1902, aus: Das Buch der Bilder)