Münster: Uranmülltransport zum dritten Mal durch Kletteraktivistin gestoppt

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Nachricht von contrAtom dokumentiert.

Der mit ca. 1250 t abgereicherter Uranmüll geladener Zug musste in der Nacht zum 28. April eine ca. 2 stündige Zwangspause einlegen. Eine Atomkraftgegnerin seilte sich über die Bahnschiene bei Münster ab.

In der Nacht vom 27. zum 28. April 2009, einem Tag nach dem Tschernobyl-Jahrestag, führte die Urenco einen Uranmüll-Transport von der Urananreicherungsanlage nach Russland durch. Wegen Protestaktionen in der Vergangenheit startet der Zug nicht wie gewöhnlich an einem Mittwoch sondern am Montag abend. ´Die Urenco denkt nicht eine Sekunde daran, die Öffentlichkeit über die Durchfahrt von diesem gefährlichen Atomzug zu informieren´, so die Kletter-Aktivistin zu ihrer Motivation. Sie hatte den Zug bereits zwei Mal, im Januar und Juli 2008 mit einer ähnlichen Aktion gestoppt.

Der Zug, bestehend aus 25 Waggons (entspricht ca. UF6-Fässer mit ca. 1250 t abgereicherter Uranmüll) war um 23.10 Uhr aus der Anlage im westfälischen Gronau gestartet und kam in der vergangenen Nacht in Höhe der Autobahnbrücke nahe Münster zum stehen. Die Dorf- und Autobahnpolizei zeigten sich zunächst überrascht und ratlos. Der Zug konnte seine Fahrt erst nach etwa einer Stunde gegen 2 Uhr nachts fortsetzen, nachdem die Kletteraktivistin von Spezialkräften der Bundespolizei geräumt worden war.

Im Januar 2008 dauerte eine vergleichbare Aktion beinahe 7 Stunden an. Seitdem fährt eine Klettereinheit der Bundespolizei vorsorglich mit dem Zug mit. Die Kletterin wurde für kurze Zeit in Gewahrsam genommen zur Polizeiwache gefahren.