Löserfall im Endlager Morsleben

Nachfolgend wird eine geringfügig veränderte und gekürzte Pressemitteilung des BfS dokumentiert.

Im Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM), das sich derzeit in der Stilllegung befindet, hat sich ein sogenannter Löserfall in einem alten und gesperrten Abbau ereignet. Das hat sich bei einer Begehung vor Ort gezeigt. Der für ältere Bergwerke nicht ungewöhnliche Vorfall, bei dem sich Gesteinsbrocken aus der Decke lange offenstehender Hohlräume lösen, ereignete sich im Zentralteil des Bergwerks. In dem Abbau lagern keine radioaktiven Abfälle. Bei dem Vorfall handelte es sich um ein nicht meldepflichtiges Ereignis. Gleichwohl hat das BfS die zuständigen Behörden des Landes und des Bundes informiert. Die Standsicherheit des Bergwerkes und die Sicherheit der darin lagernden radioaktiven Abfälle werden durch den Vorfall nicht beeinträchtigt. Das Endlager befindet sich in einem atomrechtlichen Schließungsverfahren und wird derzeit bereits stabilisiert.

Hintergrundinformation zum Löserfall im Endlager Morsleben

Im Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM), das sich derzeit in der Stilllegung befindet, hat sich ein sogenannter Löserfall in einem alten und gesperrten Abbau ereignet. Das hat eine Begehung vor Ort bestätigt. Der für ältere Bergwerke nicht ungewöhnliche Vorfall, bei dem sich Gesteinsbrocken aus der Decke lange offenstehender Hohlräume lösen, ereignete sich im Zentralteil des Bergwerks. In dem Abbau lagern keine radioaktiven Abfälle. Bei dem Vorfall handelte es sich um ein nicht meldepflichtiges Ereignis. Gleichwohl hat das BfS die zuständigen Behörden des Landes und des Bundes informiert. Die Standsicherheit des Bergwerkes und die Sicherheit der darin lagernden radioaktiven Abfälle werden durch den Vorfall nicht beeinträchtigt.

In der Nacht vom 31. März auf 01. April hatten sich in einem Abbau im östlichen Bereich des Zentralteils etwa 400 bis 500 Tonnen Gestein von der Decke gelöst. Das Ereignis wurde durch seismische Geräte erfasst. Eine Besichtigung vor Ort am 2. April hat die Messungen bestätigt. Der Abbau ist durch das Ereignis nicht akut einsturzgefährdet.

Löserfälle sind in alten Bergwerken nichts ungewöhnliches und haben auch in Morsleben bereits stattgefunden. Einen größeren Löserfall gab es im November 2001, als sich etwa 5.000 Tonnen Gestein von der Decke lösten. Eine detaillierte Darstellung dazu finden Sie hier. Dieser Vorfall unterstrich, dass die Grube ohne stabilisierende Maßnahmen einem langsamen, andauernden Sicherheitsverzehr unterliegt.

Das BfS hat 2001 auf die Einlagerung radioaktiver Abfälle unwiderruflich verzichtet, da die weitere Endlagerung sicherheitlich nicht mehr vertretbar war. Das Endlager befindet sich in einem atomrechtlichen Stilllegungsverfahren. Da dieses noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, hatte das BfS beschlossen, frühzeitig zu handeln und unverzüglich stabilisierende Maßnahmen beantragt. Seit Oktober 2003 werden Teilbereiche des besonders durchbauten Zentralteils mit einem stabilisierenden Versatz im Rahmen von bergbaulichen Gefahrenabwehrmaßnahmen verfüllt. Diese Verfüllungen erfolgen in Bereichen, in denen keine radioaktiven Abfälle lagern. Sie dürfen keine präjudizierende Wirkung auf die endgültige Stilllegung haben. Durch gezieltes Einbringen von Salzbeton in einzelne ausgewählte Bereiche im Zentralteil wird für zusätzliche Stabilität gesorgt und die Barrierefunktion des Salzes verbessert. Nach dem Einfüllen härtet dieser Spezialbeton aus und bildet mit dem Salzgebirge ein Traggewölbe, das die aus dem umgebenden Gestein entstehenden Lasten trägt. Die Maßnahme soll nach derzeitiger Planung Ende 2009 / Anfang 2010 abgeschlossen sein. Weitere Informationen zur Stabilisierung gibt es hier. Der Abbau, in dem sich der Löserfall ereignete, soll erst später bei der endgültigen Stilllegung des Bergwerks verfüllt werden.