Elbvertiefung aussetzen

Nachfolgend wird eine geringfügig veränderte und gekürzte Pressemitteilung des BUND Schleswig-Holstein dokumentiert.

Kurz vor dem Start des Erörterungstermins zur nächsten Elbvertiefung fordern die BUND Landesverbände Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein Bundesverkehrsminister Tiefensee auf, das Planfeststellungsverfahren auszusetzen. Die derzeitige Wirtschaftskrise und der erhebliche Einbruch vor allem im Containerverkehr bieten nach Einschätzung des BUND eine ideale Verschnaufpause, um intelligente Lösungen für ein nachhaltiges Hafenkonzept an der norddeutschen Küste voranzubringen.

„Die Maritime Wirtschaft fordert in bekannter Manier mehr Beton, zusätzliche Hinterlandanbindungen und weitere Flussvertiefungen. Ein eindimensionales höher, weiter, schneller zu Lasten der Ökologie ist kein zukunftsfähiger Ansatz“, so BUND SH Landesgeschäftsführer Hans-Jörg Lüth. „Wachsende Transportströme sind nicht automatisch gut, erst recht nicht, wenn dafür lediglich auf Zuruf der Wirtschaft Infrastrukturen mit Steuergeldern finanziert und dabei Natur und Umwelt weiter belastet werden.“ „Bundesverkehrsminister Tiefensee täte gut daran, das 400 Millionen Euro teure Vorhaben Elbvertiefung auszusetzen. Ohne den Druck zweistelliger Umschlagszuwächse im Containerverkehr lässt sich besser nachdenken und eine arbeitsteilige Organisation der deutschen Nordseehäfen voranbringen. Wir gehen davon aus, dass die geplanten Flussvertiefungen an Weser und Elbe unnötig wären und die Steuergelder für sinnvollere Maßnahmen eingesetzt werden können“, ergänzt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.