S-H, Blumenthal: Das Energie-Plus-Haus und effizientes Sanieren im Gebäudebestand

Nachfolgend wird ein geringfügig veränderter und gekürzter Veranstaltungshinweis der Energie – und Umweltgruppe Blumenthal dokumentiert.

Einladung zum Vortrag

„Kuschelig warm ganz ohne Öl und Gas?“
Das Energie-Plus-Haus und effizientes Sanieren im Gebäudebestand
Referent: Prof. Dr. Ing. Horst Höfler, Universität Siegen
Zentrum für regenerative Energien und Optimierung (ZERO)

Montag, 23. März 2009 um 20:00 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus, 24241 Blumenthal, Dorfstraße 13

Die Energie- und Umweltgruppe Blumenthal freut sich sehr, Herrn Professor Höfler für diesen Vortrag gewonnen zu haben. Das Ziel seiner Forschungen: Zukünftige Verwendung von Null fossiler Energie für Neubauten und den Gebäudebestand. Die „energetische Aufrüstung“ finanziert sich durch die eingesparten Heizkosten. Darüber hinaus sorgt der Einsatz von regenerativer Energie für zusätzliche Einnahmen nach dem Motto: „Vom Energiefresser zum Minikraftwerk“.

Stellen Sie sich vor: Ihr Haus wird umfassend saniert. Sie benötigen kein Öl oder Gas mehr zum Heizen. Die Kosten finanzieren Sie durch die so erzielte Ersparnis – das bedeutet, den Betrag, den Sie bisher Ihrem Versorger oder Heizöllieferanten gezahlt haben, überweisen Sie nun Ihrem Geldinstitut, um den Kredit zu bedienen.
Der große Vorteil: Bei der nächsten Preissteigerung im Energiebereich können Sie sich beruhigt zurücklehnen, denn die Zahlungen an die Bank sind per Vertrag fest vereinbart. Ganz nebenbei schonen Sie die Umwelt und das Klima. Zukunftsmusik, schöner Traum oder Realität?
Für Prof. Höfler von der Uni Siegen „Das Einzig Wahre“. „Die momentan bei Sanierungen übliche Verbrauchsreduzierung um 30 – 50 % wird in einigen Jahren vom Energiepreis eingeholt oder sogar überholt,“ argumentiert er. „Null-Energie-Standard oder sogar Energie-Plus-Standard heißt das Ziel.“ Und die Ergebnisse seiner Forschungen geben ihm recht. In Attendorn (Sauerland) versorgt die Mensa nicht nur sich selbst mit Energie, sondern die beiden benachbarten Schulen gleich mit. Das erste Energie-Plus-Haus in Nordrhein-Westfalen wurde 2006 errichtet und zwar zum Preis von 1.200 Euro/qm (Das ZDF sendete einen Bericht). Die Eigentümer freuen sich über jährliche Einnahmen von 3.000 – 4.000 Euro (das „Plus“) durch die Einspeisevergütung der Fotovoltaikanlage. Der WDR (Radio und TV) brachte Interviews und einen Filmbeitrag über die Arbeiten von Höfler.

Die neueste Anfrage kommt von der Universitätsklinik in Münster: Die Heizkosten haben unbezahlbare Höhen erreicht. Die Rettung wäre eine Sanierung, die durch die eingesparten Heizkosten voll finanziert werden kann. Das Ziel besteht darin, durch die energetische Aufrüstung zusammen mit den Möglichkeiten Erneuerbarer Energien sogar mehr Energie zu produzieren als gebraucht wird.
Um dies auch bei privaten Wohnhäusern zu erreichen, hat die Energie- und Umweltgruppe Blumenthal eine Projektskizze erarbeitet und diese im September 2008 beim Vorstand des Vereins der „Lokalen Aktionsgruppe (LAG) AktivRegion Mittelholstein e. V.“ eingereicht. Im Rahmen der Umsetzung können durch eine Vielzahl von Aufträgen an Handwerker und Unternehmen vor Ort lokale Wirtschaftskreisläufe aktiviert werden. Gleichzeitig bedeutet dies eine enorme Wertsteigerung unserer Häuser durch die Unabhängigkeit von Gas und Öl und eine stärkere Attraktivität für den ländlichen Raum. Geld fließt nicht mehr an große Energiekonzerne ins Ausland, sondern bleibt hier in der Region und sichert unsere Arbeitsplätze. Darüber hinaus fördern wir den Ausbau der erneuerbaren Energien, verringern signifikant den CO2-Ausstoss und leisten auf diese Weise einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.