Bahnpanne in Gronau: Bürgerinitiative fordert Uran-Transportverbot

Nachfolgend wird ein geringfügig veränderter und gekürzter Artikel von contrAtom dokumentiert.

Vor dem Hintergrund der technischen Pannen am Montag auf der Bahnstrecke Gronau – Münster hat der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau erneut das Verbot aller Urantransporte gefordert. Ein Sprecher der Bürgerinitiative betonte, dass derart hochgefährliche Transporte nicht zu rechtfertigen sind.
Neben defekten Schrankenanlagen befürchtet die Gronauer Initiative zudem marode oder nicht ausreichend stabile Brücken im Bereich der Transportstrecken, die dem Gewicht der Urantransporte möglicherweise nicht stand halten könnten.

Nach Angaben des Arbeitskreises Umwelt (AKU) Gronau befinden sich an der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau wieder Bahnwaggons, die vermutlich für einen Urantransport in Richtung Russland beladen werden. Bemerkt wurden die Waggons bereits am Sonntag im Rahmen des monatlichen Anti-UAA-Sonntagsspaziergangs. Auch Andrey Ozharovskiy von der russischen Umweltorganisation Ecodefense hat am Sonntag an der Urananreicherungsanlage die Waggons gesehen.

Bereits seit Jahren wird abgereichertes Uranhexafluorid von Gronau nach Russland transportiert. Anti-Atomkraft-Initiativen in der Bundesrepublik und in Russland sehen darin einen unzulässigen Uranmüll-Export. Andrey Ozharovskiy hält sich derzeit in der Bundesrepublik auf, und nutzte am Wochenende die Gelegenheit, um in Gronau die Kontakte zu deutschen Anti-Atomkraft-Initiativen zu vertiefen. In der Vergangenheit gab es wiederholt deutsch-russische Proteste gegen die Urantransporte von Gronau nach Russland. Weitere Aktionen sind in der Vorbereitung.

Bei einem Treffen der Bürgerinitiativen nach dem Sonntagsspaziergang wurden weitere Vorbereitungen für die überregionale Demonstration am 25.4.09 in Münster aus Anlass des Jahrestages der Atomkatastrophe in Tschernobyl getroffen. Hauptveranstalter der Demonstration ist das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen; sie beginnt um 11.00 Uhr in Münster auf dem Hindenburgplatz. Die Demonstration richtet sich auch gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage. Diese wird derzeit massiv ausgebaut und soll in Zukunft 35 große Atomkraftwerke mit Uranbrennstoff versorgen. In einer bereits genehmigten neuen Atommüllhalle sollen zudem zukünftig rund 60 000 Tonnen abgereicherten Uranmülls ´zwischen´-gelagert werden. Die Halle soll neben der Urananreicherungsanlage gebaut werden. Die deutschen Anteilseigner der UAA-Betreiberfirma Urenco sind RWE und EON.

Verstärkt wollen die Anti-Atomkraft-Initiativen in den kommenden Tagen für die Demonstration in Münster mobilisieren. Auf der Internet Seite http://board.sofa-ms.de/main.php können noch Aufrufe, Flyer usw. heruntergeladen werden. Dort gibt es auch Informationen zum Ablauf, Anreise usw. Weitere Informationen zur Arbeit des AKU Gronau gibt es unter www.aku-gronau.de