Milde Witterung treibt Frösche und Kröten wieder auf die Straße

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des NABU Sachsen-Anhalt dokumentiert.

NABU rät – Vorsicht Autofahrer!

Magdeburg – Es ist wieder soweit. Nachdem sie den Winter in Wald oder Garten in frost-sicheren Verstecken zugebracht haben, ziehen Kröten, Frösche und andere Amphibien nun wieder zu ihren Geburtsgewässern um abzulaichen. Die Hauptwanderzeit ist März-Ende April.

„Nicht die natürlichen Feinde, sondern der Mensch und speziell der Autoverkehr machen unseren Amphibien jetzt das Überleben so schwer“, erläutert Annette Leipelt, die Sprecherin des NABU Landesverbandes. „ An den meisten Straßen gibt es keine technischen Einrichtungen zum Schutz der Tiere.“ Oft weisen aber Schilder auf Wanderungen hin!

Uralte Instinkte sind dafür verantwortlich, daß die Tiere ohne Rücksicht auf Verluste immer wieder die Gewässer aufsuchen, in denen sie selbst als Kaulquappe ihr Leben begannen.

Dort, wo alte Amphibienwanderwege auf neue Straßen treffen, werden alljährlich unzählige Tiere überfahren. Grund genug für die Naturschützer einzugreifen. Sie spielen „Kröten-Lotsen“.

Seit vielen Jahren kämpfen Naturschützer gegen den Amphibientod auf unseren Straßen. Jedes Jahr sind NABU-Gruppen und Naturschutzbehörden aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Diese ehrenamtliche Arbeit ist auf zahlreiche Helferinnen und Helfer angewiesen. Im Internet begleitet der NABU die Krötenwanderungen mit Sonderseiten unter der Adresse www.NABU.de/kroetenwanderung.

„Viele Naturschützer sichern die gefährdeten Abschnitte teilweise mit Krötenzäunen, die sie während der Wanderzeit insbesondere in den Morgenstunden kontrollieren, um die Tiere, die so von der Straße ferngehalten werden, über die Straße tragen zu können“, erläuterte Annette Leipelt.

„Die Handarbeit ist hier seit Jahren unverzichtbar. Wir möchten erreichen, daß an den gefährdeten Abschnitten bei Straßensanierungsmaßnahmen Krötentunnel als Teil der ökologischen Durchgängigkeit mit vorgesehen werden, denn das Absammeln an den Krötenzäunen kann nur eine Zwischenlösung sein. Bisher ist das an einigen Stellen bereits im Zuge von Straßensanierungen erfolgt, aber das reicht noch längst nicht aus.“

Wer mehr wissen möchte, kann die NABU-Broschüre zum Thema „Frösche, Kröten und Molche“ gegen Beilage von 5 Briefmarken á 0,55 Euro unter der folgenden Anschrift bestellen:

NABU LV Sachsen-Anhalt
Schleinufer 18a
39104 Magdeburg