Immer weniger Wiesen und Weiden

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des NABU dokumentiert.

NABU fordert Grünlandumbruch-Verbot

Berlin – In Deutschland hat der Schwund von Wiesen und Weiden erheblich zugenommen. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor und bestätigt die Befürchtungen des NABU. So haben vor allem die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz innerhalb der letzten zwölf Monate dramatische Rückgänge zu verzeichnen und vermelden mittlerweile deutlich über fünf Prozent Grünlandverlust. Bundesweit ist der Grünlandanteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche seit 2003 von 5,02 Millionen auf 4,82 Millionen Hektar zurückgegangen, also um 3,4 Prozent.

„Es wird höchste Zeit, dass Bund und Länder endlich entschieden gegen den fortschreitenden Grünlandumbruch vorgehen und konkrete Gegenmaßnahmen ergreifen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Zu den notwendigen Schritten gehörten die Umsetzung eines konkreten Umbruchverbots sowie die Schaffung von Förderprogrammen zum Grünlandschutz.

Der NABU erneuerte seinen Aufruf an die neue Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner, einen „Grünlandgipfel“ einzuberufen, um die erforderlichen Maßnahmen zum Erhalt der Wiesen und Weiden zu ergreifen. Neben der von der EU vorgesehenen Genehmigungspflicht für den Grünlandumbruch müssten Bund und Länder zumindest für sensible und feuchte Standorte ein absolutes Umbruchverbot verordnen. Auch aus Klimaschutzgründen sei ein Verbot dringend erforderlich, denn nach Grünlandumbruch werde ein erheblicher Teil des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs freigesetzt.

Zudem müssten alle übrigen Grünlandstandorte, die durch Umbruch verloren gingen, bereits jetzt innerhalb des landwirtschaftlichen Betriebs durch Wiedereinsaat ersetzt werden. „Angesichts des fortschreitenden Artenrückgangs und der negativen Auswirkungen auf das Klima und das Grundwasser können wir uns einen weiteren Grünlandumbruch nicht mehr leisten“, so Tschimpke weiter.