Greenwashing: Öffentliche Blumenkübel

Kübel Bahnhof Kiel mit Trockenschaden und Torfsubstrat
Kübel Bahnhof Kiel mit Trockenschaden und Torfsubstrat
Die Pflanzen in diesem Kübel am Bahnhof in Kiel weisen alle Trockenheitsschäden auf. Selbst der extrem trockenheitsverträgliche Lavendel zeigt Trockenschäden. Die Möblierung des öffentlichen Raumes z.B. mittels Blumenkübeln ist nicht nur architektonisch fragwürdig.

Sie ist teuer, weil auch mehrjährige Pflanzen oftmals wie ein Wegwerfprodukt behandelt werden. Und sie hat eine negative Umweltbilanz.

Blumenkübel sind bewässerungs- und düngeintensiv. Dazu kommt das hohe Gewicht der Kübel: Meist werden sie durch Maschinen bewegt. Hier kommt erschwerend hinzu, dass das Substrat wesentlich aus Torf besteht. Ein Substrat, das außer zu sehr speziellen Zwecken der Forschung o.ä. nicht mehr verwendet werden sollte. Trägt es doch dazu bei, die letzten europäischen Moore zu vernichten. Außerdem wird durch den Torfabbau massiv Kohlendioxid freigesetzt und die Funktion des Moores als CO2-Senke geht verloren.

Auch werden bei Kübelpflanzungen überdurchschnittlich viele Einjährige gepflanzt: Jedes Jahr müssen sie ersetzt werden.

Die Alternative wäre eine Entsiegelung des öffentlichen Raumes und eine dauerhafte Bepflanzung mit Gräsern, Stauden oder Gehölzen: umweltfreundlicher und preisgünstiger. Eine Entsiegelung hätte darüber hinaus zahlreiche andere positive Nutzen wie z.B. eine stärkere Feinstaubbindung.