Ethische Bedenken gegen Ethikrat

Ethik hat was sphärisches. Es ist weit weg. Es ist nach den Landtagswahlen.
Wenn die Situation neu wäre, könnte ich mich anfreunden mit Modellen, die einen gesellschaftlichen Konsens erzeugen. Real ist aber leider dass Klaus Töpfer (CDU) als Vorsitzender einer Ethikkommission völlig untragbar ist. Er ist einer der Vollstrecker des deutschen Atomprogramms – auch wenn er hochbezahlt weggelobt wurde und sicher den fähigeren Leuten in der Regierungspartei zuzurechnen ist.
Ich fände es auch ok, wenn diese Kommission tagt und die gänzliche Unethik von Atomtechnologie feststellt. Dazu braucht man nach meinen Gremienerfahrungen vielleicht 15 Minuten, meinetwegen auch einen ganzen Abend. Lächerlich, was da grade abgezogen wird. Merkel stellt sich nicht ihrer Verantwortung als Umweltministerin unter Kohl, wo sie die Desaster wie das Atomklo Morsleben organisiert hat und wider ihrem zumindest theoretisch vorhandenes Wissen als Physikerin gehandelt hat.

Töpfer hat dieselbe Funktion wie Geissler im Stuttgart21-Befriedungsprozess (Spaltung-Durchsetzung-Alles Gut!). Es werden Arbeitsplätze diskutiert, die Menschen diskreditiert, die berechtigterweise (!) Widerstand leisten gegen neue Hochspannungsnetze und auf eine Erdverlegung pochen. Schön dass Trittin („Grüne“) sich jetzt engagieren will im Ersticken von Widerstand. Das anti-demokratische Verständnis dieser Grünen ist lokal lange spürbar. Es geht nicht mehr um Vor-Ort und nicht mehr um Transparenz und es geht auch nicht mehr um MItwirkung.

2 Gedanken zu „Ethische Bedenken gegen Ethikrat“

  1. Lustig: Ethik ist Männersache…

    und offensichtlich auch nur für Funktionäre aus Parteien, Gewerkschaften, Wirtschaft und Kirchen wesentlich.
    Ich kommentiere mal ganz spontan meine Meinung ohne die Personen zu recherchieren – ansonsten kommen da bestimmt noch ein paar Geht gar nicht hinzu…

    Die Ethikkommission hat 17 Mitglieder.
    Klaus Töpfer (CDU), ehemaliger Bundesumweltminister und Ex-Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), hat den Vorsitz.
    Geht gar nicht

    Co-Vorsitzender ist Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
    Geht gar nicht

    Außer den Vorsitzenden gehören der Kommission folgende Vertreter an:

    Ulrich Beck, em. Soziologieprofessor der Universität München und Risikoforscher;

    Klaus von Dohnanyi (SPD), ehemaliger Bundesbildungsminister Hamburger Bürgermeister;
    Geht gar nicht

    Ulrich Fischer, badischer Landesbischof der evangelischen Kirche;

    Alois Glück (CSU), Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK);
    Geht gar nicht

    Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle;

    Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender BASF;
    Geht gar nicht

    Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung;

    Walter Hirche (FDP), Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission;
    Geht gar nicht

    Reinhard Hüttl, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech);

    Weyma Lübbe, Professorin für Praktische Philosophie an der Universität Regensburg;

    Kardinal Reinhard Marx;

    Lucia A. Reisch, Rat für Nachhaltige Entwicklung;

    Ortwin Renn, Risikoforscher und Soziologieprofessor an der Universität Stuttgart;

    Miranda Schreurs, Leiterin des Forschungszentrums für Umweltpolitik der FU Berlin und Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen;

    Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Gewerkschaft IG BCE.
    Geht gar nicht

    Die Zusammensetzung ist noch viel schlimmer als ich sie vermutet/befürchtet hatte. BASF und Ethik sind Gegensätze wie Teufel und Weihwasser. Auch die gelbe Gewerkschaft IG BCE tut sich nicht hervor mit demokratischen Regeln und Nachhaltigkeitsgedanken. Traurig, aber das Gremium ist durchsetzt mit hochbezahlten Profiteuren der Atommafia oder verbandelten Organisationen. Dreist, dass Merkel sich sowas traut. Naja, sie war / ist schon immer eine knallharte technokratische Durchsetzerin.

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