Essbare Wildkräuter

Essbare Beikräuter

– eine Auswahl heimischer Hackfruchtbeikräuter und Ruderalpflanzen

Autor: Gregor Dietrich; redaktionelle Bearbeitung: Andreas Regner

Ampfer-Arten(Rumex spp): Blätter und junge Sprosse für Suppen, als Spinat und Salat.
Barbarakraut-Arten(Barbarea spp.): Salat (Frühjahr) oder Gemüse (Winter).
Beifuß- und Wermuth-Arten(Artemisia spp.): Frisch oder getrocknet als Gewürz, größere Mengen des Echten Wermuth (A. absinthium) und verwandter Arten sind unbekömmlich!
Bitterkraut (Picris hieracioides): Junge Pflanzenteile als Gemüse, Kochwasser wegen der Bitterstoffe wegschütten.
Bocksbart-Arten(Tragopogon spp.): Wurzeln, Blätter und junge Sprosse als Gemüse, junge Blätter als süße Rohkost.
Brennessel-Arten(Urtica spp.): Blätter als Spinat, Tee und für Suppen.

Doppelsame, „Wilder Rukola“(Diplotaxis tenuifolia): Salatpflanze, wie Rukola.
Erdbeerspinat (Chenopodium foliosum, Ch. capitatum): Blätter als Spinat.
Eselsdistel (Onopordon acanthium): Körbchenboden, junge Körbchen, junge Sprosse und Wurzeln als Gemüse, Früchte ölhältig.
Feldsalat, Salatrapunzel, Vogerlsalat(Valerianella spp.): Rosetten als Salat.
Franzosenkraut (Galinsoga spp.): Ganzes Kraut als Gemüse oder Blätter für Salate.
Fuchsschwanz-Arten(Amaranthus spp.): Blätter und junge Sprosse als Spinat, Samen als Getreide.
Gänseblümchen (Bellis perennis): Oberirdische Pflanzenteile als Salat oder Gemüse, junge Köpfchen als Kapern.
Gänsedistel-Arten(Sonchus spp.): Ganze Pflanze als bitterer Salat oder Gemüse.
Gänsefuß-Arten(Chenopodium album-Gruppe): Blätter und junge Sprosse für Suppen und als Spinat, Samen als Getreide.
Giersch (Aegopodium podagraria): Blätter jung als Gemüse, alt wie Petersilie.
Gundermann (Glechoma hederacea): Suppenwürze, Kräutertopfen, Blüten als Maibowlenzusatz, wird nach der Blütezeit unbekömmlich.
Guter Heinrich(Chenopodium bonus-henricus): Blätter und junge Sprosse für Suppen und als Spinat.
Hederich (Raphanus raphanistrum): Ganze Pflanze als Gemüse, Samen zur Senf-und Ölherstellung.
Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris): Rosetten als Salat oder Gemüse.
Huflattich (Tussilago farfara): Junge Blätter als Gemüse.
Kletten-Arten (Arctium spp.): Wurzeln, junge Blätter und Sprosse als Gemüse.
Kompaß-Lattich(Lactuca serriola): Bitterer Salat oder Kochsalat, Wildform unseres Salats.
Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus): Knollen roh, gekocht oder geröstet, auch zur Ölgewinnung.
Kratzdisteln (Cirsium spp.): Junge Körbchen und Sproßteile als Gemüse, bei der Kohl-K. (C. oleraceum) der ganze Blütenstand samt Hochblättern.
Lauch-Arten(Allium spp.): Blätter und Zwiebeln roh oder gekocht als Gewürz.
Löwenzahn-Arten(Taraxacum spp.): Wurzeln vor der Blüte als Gemüse, Blätter als bitterer Salat.
Malven-Arten, Käsepappeln(Malva neglecta, M. sylvestris, M. verticillata): Junge Triebe als Salat oder Gemüse, getrocknete Blätter als Tee, junge Früchte als Rohkost, Blüten als Lebensmittelfarben.
Margeriten-Arten (Leucanthemum spp.): Junge Pflanzenteile in Mischsalaten oder Mischgemüse.
Melden-Arten(Atriplex spp.): Blätter als Spinat.
Nachtkerzen-Arten(Oenothera biennis-Gruppe): Wurzel vor dem Austreiben des Blühsprosses gekocht als Salat oder Gemüse.
Nelkenwurz (Geum urbanum): Blätter im Frühjahr als Salat oder Gemüse, Wurzeln als Gewürz.
Nickende Distel (Carduus nutans): Körbchenboden und geschälte Stengelteile als Gemüse.
Pastinak (Pastinaca sativa): Wurzeln in Salzwasser gekocht als Gemüse oder für Suppen.
Pfeilkresse (Cardaria draba): Blätter als Gewürz für Salate und Kräutertopfen, Samen wie Pfeffer.
Portulak (Portulaca oleracea-Gruppe): Ganze Pflanze für Kräutersuppen, als Gemüse, vor der Blüte als Salat oder zum Einlegen in Salz, Essig und/oder Wein.
Rotklee (Trifolium pratense): Blätter als Spinat, getrocknete Blütenköpfe als „Getreide“ zum Brotbacken.
Sauerklee-Arten(Oxalis spp.): Blätter als Salatwürze oder in Kräutersuppen.
Schafgarben-Arten (Achillea spp.): Junge Blätter für Kräutersuppen, -topfen, -butter, als Gemüse und für Salate.
Scharbockskraut-Arten(Ficaria spp.): Blütenknospen, Blüten sowie Blätter vor der Blüte für Kräutersuppen und Mischsalate oder als Gemüse, Blütenknospen als Kapern, Knollen nach der Blüte als Gemüse. Die Blätter werden zur Blütezeit giftig und schmecken dann bitter.
Schaumkraut-Arten(Cardamine spp.): oberirdische Teile als Salatwürze.
Schlangen- oder Wiesen-Knöterich(Persicaria bistorta): Blätter als Spinat.
Senf-Arten(Sinapis spp.): Ganze Pflanze als Gemüse, Samen zur Senf- und Ölherstellung.
Stielfrucht-Schwarzwurzel (Scorzonera cana, früher Podospermum canum): Wurzeln wie Kultur-Schwarzwurzel.
Taubenkropf-Leimkraut(Silene vulgaris): Blätter für Suppen, als Salat oder Gemüse.
Venuskamm (Scandix pecten-veneris): süßliches Blattgemüse.
Vogel-Sternmiere,Hühnerdarm(Stellaria media-Gruppe): Suppen, Gemüse oder Salat.
Wegerich-Arten(Plantago spp.): Junge Blätter als Salat oder Gemüse, getrocknete Blätter als Tee.
Wegwarte (Cichorium intybus): Blätter als Salat oder Gemüse, bitter, Wurzeln geröstet als Kaffeersatz.
Weiße Taubnessel(Lamium album): Junge Triebe als Salat oder Gemüse, Wurzeln gekocht als Salat.
Wiesen-Kerbel(Anthriscus sylvestris): Wurzeln und Blätter als Gemüse, Wurzeln allerdings nur in der kühlen Jahreszeit in Salzwasser abgekocht verwenden!

Die Liste war ein Anhang zu:
Novak, Karin (1999): Feinkost vor der Haustüre – delikate Wildkräuter.
– in: GARTEN – Magazin der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft
122/5: 30-33. In dem Artikel sind noch etliche Rezepte.
teilweise zum Thema auch
Dietrich, Gregor (1999): Unkraut – was ist das? in: GARTEN – Magazin der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft 122/5: 28-29