Adonis – Gattungsbeschreibung

Gattungsbeschreibung Adonis, Teufelsauge

Autor: Gregor Dietrich

Die Gattung Adonis besteht aus ca. 30 Arten die sich in zwei Untergattungen gliedern.

Die Untergattung Adonis besteht aus elf Arten einjähriger (annueller) Kräuter die als Ackerbeikräuter vom Westeuropa bis ins westliche Indien vorkommen. Die meist roten, seltener gelben Blüten mit schwarzen Steubblättern haben der Untergattung die deutschen Namen Teufelsauge oder Blutströpfchen eingebracht.

Blutrünstig ist auch die mythologische Entstehungsgeschichte der Pflanze: Nach Ovid tötete der eifersüchtige Mars den Jüngling Adonis durch einen wilden Eber. Aus seinem Blut ließ Venus die blutrote Blume Adonium wachsen.

In Europa sind vier Arten der Untergattung zuhause.

Die häufigste Art in unseren Breiten ist das gefährdete Sommer-Teufelsauge / -Blutströpfchen (Adonis aestivalis). Die Blüten erscheinen im Juni/Juli. Ihre Kronblätter sind orangerot, bei A. aestivalis f. citrina goldgelb, mit schwarzem Grund. Mit 7 – 35 mm Blütendurchmesser kann sie für eine annuelle Art recht großblütig sein. Die Kelchblätter sind meist kahl. Mehrere Unterarten kommen von Marokko und Portugal bis in den Westhimalaia vor, bei uns ist nur die Nominatform (Adonis aestivalis ssp. aestivalis) zu finden, die auch gärtnerisch von Interesse sein könnte.

Seltener ist das stark gefährdete Brennende Teufelsauge / Blutströpfchen (A. flammea). Wie vorige ist es im Juni/Juli in Getreidefeldern zu finden. Die Kronblätter sind feuer- bis blutrot, selten strohgelb (f. straminea). Da die Art meist selbstbestäubend ist, sind die Kronblätter oft in Breite bzw. Zahl reduziert. Die Kelchblätter sind bei der heimischen Nominatform immer wollig behaart. Einige Formen wären auch gärtnerisch interessant. Die anderen beiden Unterarten der von Marokko und der Iberischen Halbinsel bis in den Kaukasus vorkommenden Art wurden mit Getreidesaatgut früher selten nach Mitteleuropa verschleppt. Es handelt sich um die kleinwüchsige, stark verzweigte und stark wollige A. flammea ssp. polypetala und die kahle ssp. cortiana.

Die beiden anderen europäischen Arten, A. annua und A. microcarpa, wurden ebenfalls immer wieder mit Saatgut nach Norden verschleppt.
Das in Westeuropa und im Mittelmeerraum vorkommende Herbst-Teufelsauge / -Blutströpfchen (A. annua, syn A. autumnalis) ist auch als Gartenpflanze in Verwendung und verwildert noch gelegentlich. Im Saatguthandel wird es fälschlich als A. aestivalis bezeichnet. Die blut- bis dunkelroten Blüten können je nach Aussaat und Standort das ganze Jahr über erscheinen. Die Kelchblätter sind hinfällig. Das klein- und gelb- bis orangerotblütige A. microcarpa ist recht unscheinbar und gärtnerisch uninteressant.