Schluss für den Tagebau in Costa Rica – ohne Ausnahme!

Protestaktion von Rettet den Regenwald
Durch die am 9. November 2010 genehmigte Reform des Bergbaugesetzes wird Costa Rica zum ersten Land auf dem amerikanischen Kontinent, das den Abbau von Metallerzen über Tage verbietet. Der Sieg ist das Ergebnis harter Arbeit der sozialen Bewegungen und Umweltgruppen des Landes. Jahrelang haben sie mit Informationskampagnen, Demonstrationen und Protesten für die Entscheidung gekämpft und Druck auf Regierung und Parlament ausgeübt, dieser besonders zerstörerischen und kontaminierenden Form des Bergbaus ein Ende zu setzen.

Der einzige Haken: Das Gesetz gilt nicht rückwirkend. Das geplante und seit Jahren heftig umstrittene Goldminenprojekt im Regenwald von Crucitas bleibt damit bestehen. Denn der vorherige Präsident des Landes, Oscar Arias, hatte in einer Nacht- und Nebelaktion Crucitas zum „nationalen Interesse“ erklärt.

Dabei ist der geplante Goldabbau nahe San Carlos im Norden des Landes seit Jahren Brennpunkt der Antibergbauproteste in dem kleinen mittelamerikanischen Land. In den kommenden Tagen entscheidet ein Gericht über eine von Umweltschützern eingereichte Klage gegen die erteilte Goldminenkonzession.

Bitte nutzen Sie diesen entscheidenden Moment und schreiben Sie an die Präsidentin Costa Ricas, Laura Chinchilla, den Vizepräsidenten und den Umweltminister. Das Dekret, das den Goldabbau in Crucitas zum „nationalen Interesse“ erklärt, muss zurückgenommen werden. Costa Rica, das weltweit als Ökotourismusziel gilt, soll endlich komplett Schluss machen mit den zerstörerischen Minenprojekten im Tagebau.

Lesen Sie auch unseren Artikel Gold oder Leben im Regenwald Report 5-10.

Textdokumentation der Übersetzung der Protest-Email ins Deutsche

Ihre Exzellenz, Frau Laura Chinchilla, Präsidentin der Republik Costa Rica

Kopien an:

Vizepräsident der Republik, Herr Alfio Piva
Umweltminister, Herr Teofilo de la Torre Argüello,

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrter Herr Vizepräsident, sehr geehrter Herr Minister,

ich begrüße außerordentlich die einstimmige Annahme des Entwurfes zur Änderung der Bergbaugesetzes von Costa Rica durch das Parlament vom 9. November 2010. Diese wichtige Initiative macht Costa Rica zum ersten Land auf dem amerikanischen Kontinent, das sich frei von Metallerzminen im Tagebau erklärt. Die Entscheidung ist eine große Errungenschaft für die Menschheit und die Umwelt, ein Beispiel für den politischen Willen und ein wichtiger Präzedenzfall für andere amerikanische Regierungen.

Allerdings hängt ein dunkler Schatten über dieser positiven Nachricht: Das Goldminen-Projekt von Crucitas im Norden des Landes. Dessen Genehmigung erfolgte auf unrechtmäßige Weise und wurde anschließend „zum öffentlichem Interesse und zu nationaler Notwendigkeit“ erklärt.

Aus diesem Grunde bitte ich Sie darum, eine kohärente Entscheidung zu treffen und auch das geplante Goldmineprojekt in Crucitas zu streichen. Bitte heben Sie das Exekutivdekret Nr. 34801-MINAET auf, das den geplanten Tagebau in Crucitas zum nationalem Interesse erklärt! Costa Rica sollte KOMPLETT frei sein von giftigen und umweltschädlichen Metallminen im Tagebau.

Nur in diesem Fall kann Costa Rica auch weiterhin das internationale Ansehen eines ökologischen und umweltfreundlichen Landes genießen, für das es weit außerhalb seiner Grenzen bekannt ist. Costa Rica gilt heute weltweit als Musterbeispiel im Bereich der nachhaltigen Entwicklung – mit vielen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen.

Ich vertraue darauf, dass Sie die richtige Entscheidung für Ihr Land und seine Natur treffen, und dass Costa Rica ein in Umweltfragen beispielhaftes Land bleibt.

Mit freundlichen Grüßen

Textdokumentation der Protest-Email

Su Excelencia
Señora Laura Chinchilla Miranda
Presidenta de la República de Costa Rica

CC
Primer Vicepresidente de la República, Alfio Piva
Ministro del Ambiente, Sr. Teófilo de la Torre Argüello

Estimada Sra. Presidenta, estimado Sr. Vicepresidente, estimado Sr. Ministro,

Con gran alegría he acogido la aprobación unánime del proyecto de ley que modifica el código de minería de Costa Rica del 9 de noviembre del 2010 y que convierte el país en el primero libre de minería a cielo abierto del continente americano. Se concreta así un gran logro para la humanidad y el medio ambiente, como también un ejemplo de voluntad politica y un importante precedente para otros gobiernos americanos.

Sin embargo, una oscura sombra pesa sobre esta positiva noticia: el proyecto de minería de oro a cielo abierto Crucitas, al norte del país. Este fue concesionado en medio de irregularidades y posteriormente declarado „de interés público y conveniencia nacional“, lo cual resulta inexplicable.

Por este motivo, le ruego total coherencia con la nueva ley minera: ¡Por favor, deroguen el decreto ejecutivo 34801-MINAET que declara de interés nacional al proyecto de minería a cielo abierto Crucitas! Costa Rica debe ser un país TOTALMENTE libre de minería metálica a cielo abierto y de sustancias tóxicas y contaminantes.

Solo así podrá continuar reivindicando la imagen internacional de la Costa Rica ecológica y ambiental de la que tanto se habla fuera de sus fronteras, y que la ha convertido en un referente mundial en materia de desarrollo sostenible y que ha traído muchísimos beneficios sociales, ambientales y económicos al país.

Confiando en que hará lo conveniente para su país y para su naturaleza proyectando su nación como una de las mas desarrolladas en tema ambiental, me despido cordialmente,