Protest auf EON-Jahreshauptversammlung: Umweltschützer fordern Atomausstieg

Quelle: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, ContrAtom und Urgewald

UmweltschützerInnen und AtomkraftgegnerInnen aus Nordrhein-Westfalen, Norddeutschland, Finnland und Russland werden auf der morgigen (6. Mai) Jahreshauptversammlung von EON in der Gruga-Halle Essen gegen die aggressive Atompolitik des Düsseldorfer Energiekonzerns EON protestieren.

Im Mittelpunkt der Proteste stehen drei Themen:

1. In Deutschland versucht EON in Zusammenarbeit mit den Konzernen RWE, Vattenfall und EnBW den vereinbarten Atomausstieg zu revidieren. Dies wird insbesondere an den norddeutschen AKW-Standorten Krümmel und Brunsbüttel deutlich. „Beide Atomkraftwerke wurden 2007 wegen schwerer Pannen stillgelegt. In beiden AKWs wurden bei der Reparatur weitere schwere Sicherheitsmängel entdeckt, in der Nähe von Krümmel wurde erneut bei einem Kind Leukämie entdeckt. Dennoch wollen EON und Vattenfall beide AKWs noch dieses Jahr wieder in Betrieb nehmen. Doch am 26. April forderten 1500 Menschen vor dem AKW Krümmel: „Diese AKWs dürfen nie wieder ans Netz gehen!“ Dafür werden wir kämpfen,“ so Jan Becker von der norddeutschen Initiative Contratom.

2. In Finnland, Großbritannien und Frankreich will EON neue Atomkraftwerke bauen. EON gibt selbst zu, dass dies in den betreffenden Ländern den Umstieg auf alternative Energien behindert oder sogar unmöglich macht. Hanna Halmeenpää von der finnischen Organisation „Pro Hanhikivi“ fordert im Namen der finnischen Anti-Atom-Bewegung das sofortige Einstellen aller AKW-Pläne in Finnland. In Frankreich engagiert sich das Réseau „Sortir du nucléaire“ gegen die dortigen Baupläne. In Großbritannien ließ sich EON von der Polizei geheime Daten von Umweltschützern übermitteln. Die deutsche Anti-Atom-Bewegung unterstützt die Proteste gegen die Neubaupläne im Ausland.

3. In Gronau besitzt EON zusammen mit RWE ein Drittel der Anteile am Urananreicherer Urenco. Seit 1996 wurden 30 000 Tonnen abgereicherter Uranmüll von Gronau nach Russland geliefert, wo der gefährliche Strahlenmüll unter offenem Himmel lagert. Vladimir Slivyak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense fordert von EON, das 2008 versprochene Ende der Uranmülltransporte sofort umzusetzen. Am 28. April stoppte die französische Umweltaktivistin Cécile Lecomte einen ersten Uranmülltransport von Gronau nach Frankreich.

„EON setzt weiter auf die hochriskante Dinosauriertechnik Atomenergie und blockiert damit den Umstieg auf Erneuerbare Energien. Damit ist EON ein Teil des Problems und nicht der Lösung für unsere zukünftige Energieversorgung. Mit seiner offensiven Atompolitik in vielen Ländern Europas handelt der EON-Vorstand absolut unverantwortlich. Das dramatisch fehlgeschlagene Experiment Atomenergie muss sofort beendet werden,“ fordern Heffa Schücking von der Umweltorganisation Urgewald sowie Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Weitere Infos: www.urgewald.de, www.contratom.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de