BUND gegen Bebauung an der Küste in Noer

Der BUND-Rendsburg-Eckernförde spricht sich gegen das Entwicklungskonzept der Gemeinde Noer aus. Dieses sieht ein Neubaugebiet mit über zwanzig Wohneinheiten nahe der Küstenlinie der Ostsee vor. Dafür sollen Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet entlassen werden.
„Die Natur geriete durch Lärm und Verkehr unnötig weiter unter Druck“, kritisiert Ragnar Schäfer vom BUND-Kreisgruppenvorstand das Vorhaben der Gemeinde. Im Landschaftsplan sei das vorgesehene Areal einst zu Recht als Biotopverbundfläche zur Bewaldung empfohlen. Statt der sensiblen Flora und Fauna an der Küste diesen Schutz endlich zu gewähren und den Landschaftsplan umzusetzen, so Schäfer, möchte die Gemeinde ihr wertvollstes Kapital verscherbeln. Die schöne nicht verbaute Küste entlang der Ostsee in Noer muss nach Ansicht des BUND für nach folgende Generationen, Anwohner und Touristen erhalten bleiben.

Ein Heranrücken der Bebauung in Richtung Steilufer sei zudem unnötig. Für Neubauflächen stünden in Noer mehrere Alternativen zur Verfügung. Attraktive Areale wie das von der Gemeinde Noer favorisierte, seien auf dem schleswig-holsteinischen Markt kaum noch zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Mit dem geplanten Gebiet unmittelbar an der Küste erzeugte die Gemeinde in einem Schlafdorf wie Noer eine Nachfrage, die real nicht gegeben sei. „Damit trägt sie ohne Not zum Flächenverbrauch und zur Landschaftszersiedelung zugunsten von Zweitwohnungs- und Ferienhausbesitzern bei“, kritisiert Ragnar Schäfer vom BUND-Rendsburg-Eckernförde.

Bei insgesamt abnehmender Bevölkerung in Schleswig-Holstein sei eine weitere Expansion der Bebauung in Dörfern wie Noer entwicklungspolitisch unzeitgemäß. Familien bevorzugten ohnehin wieder Städte wie Eckernförde oder Kiel. Auch steigende Energiepreise trügen dazu bei. Das sei sicherlich auch der Gemeinde Noer bekannt. Möglicherweise gerade deshalb soll eine nicht vorhandene Nachfrage durch eine besondere Attraktivität der Grundstücke mit „unverbaubarem Meeressblick“ erst generiert werden, mutmaßt die BUND-Kreisgruppe.

Der BUND appelliert an alle Verantwortlichen, bei ihrer Entscheidung nochmals die Alternativen in Betracht zu ziehen.

Hintergrund: Am Montag, den 24. September 2012 tagt der Bauausschuss Noer um 19.00 Uhr zur Abwägung und weiteren Vorgehensweise.

BUND-Stellungnahme vom 25.4.2012 an die Gemeinde Noer zur Teilfortschreibung des Landschaftsplanes im Zusammenhang mit der Änderung des Flächennutzungsplanes

BUND-Stellungnahme vom 30.9.2010: Gemeindliches Entwicklungskonzept der Gemeinde Noer