Rede einer Kieler Bürgerin vor dem Bauausschuss zum BPlan 940 Schilksee

Bauausschuss 6.9.2012Rede einer Bürgerin zu BPlan 940 Schilksee
Sehr geehrte Damen und Herren,
als erstes möchte ich mich bei Herrn Huckriede bedanken, dafür dass er mir diese Redezeit gewährt hat.
Ich bin seit 40 Jahren Schilkseer Bürgerin und habe bis vor 2 Jahren das besagte Grundstück wie selbstverständlich zu der Kirche gezählt und nicht ansatzweise als städt. Grundstück oder gar als Baulücke angesehen. Gerade diese grüne Wiese, mit Ihrem Knick und dem Baumbestand ist als Ensemble anzusehen.
Hier wird das Wort Kirchenschiff bildlich dargestellt, mal ganz davon abgesehen, dass der Architekt der Dietrich Bonhoefer Kirche ja auch bereits die Kirche mit dem Bug (Kirchturm) in südliche Richtung gelegt hat und die Wiese dahinter praktisch das Meer darstellt. So wird es auch auf der Homepage der Kirche beschrieben.

Die 170 Schilkseer die gegen das Projekt unterschrieben haben, können der Argumentation von Herrn Todeskino nicht folgen.

Die Bebauung dieses Grundstückes wird die Ansicht des Ortskerns stören.

Auf der Animation, mit dem neuen Haus, habe ich den mindestens 40 m langen Zaun vermisst. Verständlicherweise wird wohl jeder neue Eigentümer diesen um sein Grundstück setzten.

Man wird also in Zukunft aus südlicher Richtung kommend, den Ankerplatz passieren, dieser Name zeigt was ursprünglich mal dabei gedacht war, dann an einer eingezwängten Kirche und danach an einem langen Zaun vorbeifahren.

Wie Schilkseer Bürger und Bürgerinnen sich das Grundstück vorstellen können, habe ich bereits in dem Einwand zum Ausdruck gebracht.

Die Vorschläge aus dem Einwand werde ich jetzt nicht weiter ausführen. Eine Bepflanzung in dieser Weise, wären aber für die Kirche, die Einwohner sowie für den Knick mit seiner Artenvielfalt von bedeutendem Wert. In diesem Zusammenhang möchte ich zum Ausdruck bringen, dass es neben anderen Tierarten, auch darum geht die letzten Eulen in Schilksee zu schützen. Denn diese Tiere werden auch mit einem vorübergehenden Baulärm verschwinden.

Der Knick soll erhalten bleiben, das wurde beschlossen. Leider nur mit einem Sicherheitsabstand von 2 m. Wie darf man sich das vorstellen? Wird dieser Knick dann eine Schneise sein, die von beiden Seiten mit einem Zaun eingerahmt ist ? In diesem Zusammenhang meine letzte Frage: Wie hat sich die Stadt hier die zukünftige Bewirtschaftung, die ja auch ein Knick benötigt, gedacht.
Ich glaube ich habe hier zum Ausdruck gebracht, dass es zwar nur um eine kleine Wiese geht, die aber für die Schilkseer von großer Bedeutung ist.
Deshalb noch einmal meine Bitte an die federführenden Gremien: Bitte überdenken Sie noch einmal Ihren Beschluss und nehmen Sie dieses Grundstück aus dem Bebauungsplan 940 heraus.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.