Kiel: Occupy Camp wird geräumt !

Soeben hat die Räumung des Kieler Occupy Camps begonnen. Der grüne Interims-Verwaltungschef Todeskino macht damit klar, was von seinen Gesprächsangeboten zu halten ist…
Zuletzt hatte Occupy Kiel zahlreiche Kompromissvorschläge unterbreitet – jetzt scheint es Rot-Grün in Kiel aber oportuner auf Law and Order zu machen.

Wer Zeit hat: Bitte kommen und Kameras, Fotoapparate, Tonaufzeichnungsgeräte mitbringen – heute wird wieder mal ein Stück Stadtgeschichte geschrieben.

5 Gedanken zu „Kiel: Occupy Camp wird geräumt !“

  1. Nachdem heute morgen das Occupy Kiel Camp am Lorentendamm geräumt wurde ruft Occupy Kiel nun zu einem Plenum auf, um das weitere Vorgehen zu beraten:

    Heute (Mi., 5.9.2012) 18.00 Uhr im Prüner Schlag, Parzelle 555, am Hasseldieksdammer Weg.

    Wegbeschreibung: Hasseldieksdammer Weg stadtauswärts gehen. Auf der linken Seite ist das Kleingartengelände Prüner Schlag. AmStraßenrand stehen Großbäume (Kastanien). Den Gartenweg an der mit drei Querstrichen markierten Kastanie ca. 80 m hineingehen – der Gartentreffpunkt findet sich auf der rechten Seite

    Quelle: http://forum.wirinkiel.net/index.php/topic,120.msg392/topicseen.html#msg392

    Hinweis: Pressevertreter/innen sind zu diesem Plenum nicht zugelassen!

  2. Pressemitteilung der Ratsfraktion Direkte Demokratie im Kieler Rat zur Räumung des Occupy Camps. Quelle: http://www.dd-kiel.de/

    Zur Räumung des Occupy-Camps
    Die Ratsfraktion Direkte Demokratie lehnt die Räumung des Occupy-Camps ab

    Bürgermeister Peter Todeskino hat damit seine Androhung der Räumung wahrgemacht und ist nicht auf weitere Gesprächsangebote und alternative Standorte der Kieler Protestbewegung eingegangen. Mitglieder der Grünen dürften darüber enttäuscht sein, dass die stets friedfertige, kreative und bunte Protestform ausgerechnet von einem ihrer Mitglieder beendet wurde.

    Ratsfrau Ingrid Zimmermann: „Der Dauerprotest zwischen HSH-Nordbank und Sparkasse war am genau am richtigen Ort. Tatsächlich ist die Krise nicht zu Ende. Die Ursachen, gegen die die Occupy-Bewegung protestiert, bestehen immer noch. Wir hoffen, dass der Protest weitergeht.“

    Die Ratsfraktion greift insbesondere die Begründung an, die Räumung wäre nötig gewesen, um den Kielerinnen und Kielern das Areal als Naherholungsfläche wieder zur Verfügung zu stellen. Dies in besonderer Weise deshalb zynisch, da die Sparkasse bereits angekündigt hat, demnächst die Fläche zur Lagerung von Baumaterialien zu benötigen. Stellt sich die Frage, wie es dann um die Naherholung bestellt ist. Richtig hingegen ist, dass die Fläche vor der Occupy-Bewegung nicht von den Kielerinnen und Kielern genutzt wurde.

  3. Glosse zur Räumung, gefunden bei http://www.wirinkiel.net

    Räumung des Occupy-Camps:
    Soviel Naherholung war noch nie

    Endlich, endlich können sich die Kielerinnen und Kieler wieder „naherholen“ am Martensdamm, nahe der Busse, bei rauschendem Verkehr, am algenverseuchten und deshalb bisweilen stinkenden Kleinen Kiel. Denn die Naherholung hat nun mal Priorität vor Bürgerprotest – jedenfalls aus Sicht des grünen Kieler Bürgermeisters Peter Todeskino. Schließlich kann Sailing City im bundesweiten Kampf der Städte nicht damit punkten, dass an zentraler Stelle genau die Folgen zu sehen sind, den ein auf die Menschen losgelassener Raubtierkapitalismus verursacht: ein Leben in Zelten, mit Bretterverschlägen, ohne ausreichende hygienische Bedingungen.

    Dauerhafter, gar jahrelanger ziviler Ungehorsam? Also das geht nun wirklich zu weit! Ist doch mal gut jetzt! Und außerdem: ist das überhaupt p o l i t i s c h e r Protest? Schicklich ist Politik doch dann, wenn sie verspannt, einfallslos, über die Köpfe der Menschen hinweg und durchaus mal verbal aggressiv ist. Das ist die Politik, die man sie auf kommunaler Ebene kennt und wie sie seit Jahrzehnten existiert. Verwunderlich nur, dass das Interesse an der Aktivität der Kommunalpolitiker immer weiter sinkt…

    Die Occupy-Aktivisten wollen Politik auf der Straße, bei Tag und Nacht; mit Menschen ins Gespräch kommen, andere Formen der Einflussnahme finden. Das soll unserer Demokratie entsprechen!? Jedem lupenreinen Anhänger der Volksherrschaft ist doch klar, wann, wo und wie Demokratie in Gefahr ist: nicht in Kiel, sondern in Russland, das die regierungskritische Punkrockband „Pussy Riots“ verknackt wird oder in China, das den Künstler Ai Weiwei ohne Angaben von Gründen wegsperrt. Weit weg also. In Kiel ist das wirklich etwas ganz anderes: hier geht es nur darum, die Fläche vor der Sparkasse schier zu machen. Damit die im Herbst ihre Baustoffmaterialien dort ablagern kann. Naherholung kann so schön sein!

  4. Quelle: http://forum.wirinkiel.net/index.php/topic,120.msg398/topicseen.html#msg398

    Trotz der heutigen Räumung am Lorentzendamm besteht das Kieler Occupy Camp weiter!

    Das nächste öffentliche Plenum findet am Donnerstag, 6.9.2012 um 18 Uhr auf dem Rathausplatz statt.

    Auf dem heutigen Plenum wurden eine Liste erstellt von Dingen, die Occupy Kiel im Moment besonders dringend braucht:
    – Holz
    – Generator
    – Decken, Schlafsäcke, Isomatten, Kissen
    – Stühle
    – Kaffee, Tee u.a. Getränke, Essen
    – Kerzen
    – Geschirr
    – Sichel u./o. Sense
    – Sofa(s)

    Außerdem wird heute noch ein Spendenaufruf erstellt, der in Kürze auf der Occupy Kiel- Website erscheint.

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