Keine Angst vor Wespen

Die Wespen dringen im August zunehmend in das menschliche Umfeld ein. Ein Stich wird als mögliche Bedrohung gesehen und schürt die Angst vor diesen Insekten. Das Wissen um die Wespe und um ihr Verhalten ist allerdings nicht weit verbreitet. Panikmache und übertriebene Geschichten führen zu dem Bild einer gefährlichen und bösartigen Wespe. Das ist falsch und wird der Bedeutung dieser nützlichen und ökologisch bedeutsamen Insektengruppe nicht gerecht.

Es gibt nur zwei Arten, die in Schleswig-Holstein zu einer möglichen Gefährdung in der Sommerzeit werden können: die Deutsche Wespe und die Gemeine/ Gewöhnliche Wespe. „Dieser Gefahr kann man durch sein eigenes Verhalten entgegen wirken“, informiert Henning Willers, Diplom-Biologe beim BUND Schleswig-Holstein. „Wespen sind nicht böse. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Daher sollte man den Lebensraum der Wespen respektieren und sich unbedingt ruhig verhalten“.

Süße Speisen und Getränke sollten abgedeckt werden und Kinder nur aus Strohhalmen trinken. Mineralwasser sollte bevorzugt getrunken, Reste von Süßigkeiten sollten abgewischt und Abfallbehälter verschlossen werden. In der Nähe der Nester sollte man sich keinesfalls hektisch bewegen und Bodenerschütterungen vermeiden. Die Tiere sollen nicht angepustet oder mit Wasser bespritzt werden. Der Eingang der Nester ist immer freizuhalten. Insektengifte sind tabu.

Wespen fliegen nur einen Sommer. Sie sterben alle im September – bis auf die überwinternde Königin. Diese gründet im Frühjahr an anderer Stelle ein neues Volk. Für die Fütterung der Brut schaffen die Arbeiterinnen eine Unmenge von Fliegen, Raupen und andere Insektennahrung herbei und sind im Garten so äußerst nützlich für Gärtner und Landwirte. Sie bestäuben Blüten und sorgen damit für die Vermehrung der für uns so wichtigen ein- und zweikeimblättrigen Pflanzen. Dazu dienen Wespen den Vogelarten Wespenbussard und Bienenfresser als Nahrung, sie werden vom Dachs gefressen und kleine Arten werden von Hornissen gejagt. Sie sind deshalb auch ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette.

Quelle: BUND S-H