Springkraut-Arten, Impatiens spec.

Springkraut-Arten, Impatiens spec.

Autor: Gregor Dietrich

Ursprünglich heimisch in Europa ist nur Impatiens noli-tangere, das Gewöhnliche (inzwischen seltenste) Springkraut mit großen leuchtendgelben Blüten. Es ist sehr feuchtigkeitsbedürftig und empfindlich gegen pralle Sonne.

I. parviflora aus Tadschikistan, der Mongolei und Kaschmir war der erste agressive Neophyt aus der Gattung in Europa. Die blaßgelb blühende Art ist in Tadschikistan und der Mongolei eine Sukkulente, die auf relativ feuchten, prallsonnigen Felsrasen wächst, kaum beblättert ist und tagsüber immer schlaff hängende Blätter hat. In Kaschmir ist sie wie bei uns in Wäldern zu finden und stärker belaubt. In Europa kommt in in mäßig frischen Wäldern, auf Waldschlägen und an Ruderalstandorten vor.

I. balsamina aus SO-Asien folgte, konnte sich als wärmeliebende, sukkulente, aber dennoch frische Böden benötigende Art mit geringem Ausbreitungsdrang aber nur in SW-Frankreich und in Auen Osteuropas länger halten, stellt aber kein Problem dar.

I. capensis mit orangenen Blüten aus dem nordwestlichen Nordamerika war die nächste Art, die in Europa Terrain gewann. Sie ist aber nur auf den Britischen Inseln und in Nordwestfrankreich zum Problem gworden und konnte sich sonst nirgends einbürgern. Ihre Ökologie scheint das nicht zuzulassen (feucht, geringe Hitzetoleranz).

I. glandulifera aus dem südlichen Himalaja war der nächste Neuankömmling. Er brauchte viele Jahre Akklimatisationszeit in unseren Gärten, bevor er sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts explosionsartig auszubreiten begann. Die rosa Riesen sind mittlerweile aus keiner abgedämmten Au und von keinem feucht-sonnigen Standort mit gut durchlüftetem Boden mehr wegzudenken.
I. balfourii nun ist der letzte Neuankömmling unter den Springkräutern. Die weiß-violett blühende Art breitet sich zur Zeit in Südeuropa aus und ist in Italien im Südalpenraum bereits eine Problempflanze. In Österreich konnte ich sie 2000 am Parkplatz an der Langen Lacke im Seewinkel erstmals sehen. Sie wuchs dort halbwild – sichtlich nicht gesetzt aber toleriert, zwischen der Bepflanzung vor einem Lokal.

Prinzipiell scheint bei der Gattung Impatiens – trotz aller Schönheit – Vorsicht geboten! Lediglich die tropischen Arten, die bisher kultiviert wurden (I. auricoma, I. bulbosa, I. hawkeri, I. marianae, I. niamniamensis, I. platypetala, I. repens, I. sodenii, I. walleriana etc.) sind bisher nicht in die Natur entkommen. Lediglich eine der vier freilandtauglichen kultivierten Arten entwickelte sich nicht zur Problempflanze. Bitte seid also vorsichtig und haltet Eure Bestände unter Kontrolle!