Besonders störanfällig – Alte AKWs endgültig stilllegen

Quelle: Robin Wood

Die erneute Störfallserie im AKW Krümmel belegt, dass vor allem die älteren Atomkraftwerke ein besonderes Gefahrenpotential darstellen. Die Umweltorganisation ROBIN WOOD fordert, mindestens die sieben ältesten deutschen Atommeiler und den Sonderfall Krümmel sofort und endgültig abzuschalten.

Der Atommeiler in Krümmel ist zwar erst 1984 fertig gestellt worden, gehört aber technisch weitgehend zu der konzeptionell völlig veralteten Linie der Siedewasserreaktoren der Baureihe 1969. Dazu gehören auch die AKWs Isar 1, Philippsburg 1 und das seit über zwei Jahren stillgelegte AKW Brunsbüttel. Weiterhin sind die Druckwasserreaktoren Biblis A und B, das AKW Unterweser und Neckarwestheim 1 inzwischen vollkommen veraltet und stellen angesichts der häufigen Störfälle ein besonderes Risiko dar. Zusätzlich sind diese Atomkraftwerke allesamt gar nicht oder höchst mangelhaft gegen Flugzeugabstürze gesichert.

Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD fordert daher die sofortige Reaktor-Stilllegung: „Auch wenn es jederzeit in jedem deutschen AKW zum Super-GAU kommen kann: Diese sieben ältesten Atommeiler und der Reaktor in Krümmel sind in der Pannenstatistik derart auffallend, dass sie sofort abgeschaltet werden müssen. Mit den jüngsten Ereignissen in Krümmel belegt Betreiber Vattenfall, dass trotz aller Reparaturen Sicherheit für diese Alt-Reaktoren nicht herstellbar ist.“

Krümmel hat in der derzeitigen Diskussion um Laufzeitverlängerungen eine Sonderrolle, denn alle anderen genannten Meiler werden nach dem geltenden Atomrecht in den nächsten vier Jahren abgeschaltet. Dann ist die nach dem Gesetz noch zulässige Strommenge in diesen Reaktoren verbraucht. Krümmel hingegen dürfte noch bis 2018 in Betrieb bleiben.

„Eine sofortige Stilllegung der ältesten sieben Reaktoren und Krümmel ist für die vier Stromkonzerne durchaus verkraftbar. Vattenfall hat das in den letzten zwei Jahren mit den Stillständen von Brunsbüttel und Krümmel bereits gezeigt: Während die Reaktoren repariert wurden, stieg die Dividende des Konzerns weiter an. Und von Stromversorgungslücken war nichts zu spüren. Angesichts prall gefüllter Kassen der Stromkonzerne hält sich der wirtschaftliche Schaden einer sofortigen Stilllegung also in Grenzen. Aber die Schutz der Bevölkerung vor den atomaren Risiken würde deutlich wachsen!“, so Seifert.