Philippinen: Palmölfirmen wollen Biosphärenreservat von Palawan zerstören

Protestaktion von Rettet den Regenwald
Stoppt die Plantagen. Palmöl nimmt uns unsere Heimat! Auf den Philippinen sollen acht Millionen Hektar Land in Palmöl-Plantagen umgewandelt werden. Fordern Sie den Raubbau zu stoppen.
Auf Palawan, auch „die letzte Pionierfront der Philippinen“ genannt, werden so große Flächen in Palmöl-Plantagen umgewandelt wie kaum jemals zuvor. Bereits heute schädigen riesige Monokulturen Artenvielfalt, Wasser und Böden dauerhaft. Tausenden Kleinbauern und Indigenen wurde die Lebensgrundlage geraubt. Die Armut wurde verschärft.

Palmölfirmen planen nun, ausgerechnet im Biosphärenreservat von Palawan weitere 20.000 Hektar Land in Beschlag zu nehmen. 6.000 Hektar wurden schon gerodet. Der ökologische Niedergang nimmt an Fahrt auf, die Ernährung der Bevölkerung wird erheblich gefährdet.
Palmöl-Plantagen gefährden die Ernährung Einheimischer

Während Agumil Philippines, Inc. – Palawans größte Palmölfirma – im großen Stil Palmöl zu Kunden in Malaysia exportiert, können einheimische Bauern ihre Familien kaum mehr ernähren, geschweige denn etwas für lokale Märkte produzieren. „Agumil erlaubt uns nicht einmal, dass wir Cassava auf unserem Land, das sie in Plantagen umgewandelt haben, anbauen“, behauptet Jerry Azucena von der jüngst gegründeten Koalition gegen Land Grabbing (CALG): „Sie haben unser Leben zerstört.“

Gemeinsam fordern indigene Gruppen und Bauern von Gouverneur Jose C. Alvarez ein Moratorium für den Ausbau von Palmöl-Plantagen. Bitte unterstützen Sie die Petition an die Provinzregierung.

Am 29. September hat eine Delegation von Kleinbauern und Indigenen eine Petition an Vize-Gouverneur Dennis Socrates übergeben, die von 4.200 Menschen unterschrieben worden ist. Darin wird ein Moratorium für die Ausweitung von Palmöl-Plantagen gefordert.

„Wir werden von hohen Schulden, sowohl bei Agumil Philippines, Inc. als auch bei der Land Bank stranguliert. Die Bank enthält uns unsere Landtitel als Sicherheit vor“, klagt Welly Mandi von CALG, einer jüngst gegründeten Koalition gegen Landgrabbing.

Bank drückt sich um Verantwortung

„Bisher haben wir nichts gesehen als den blanken Versuch der Bank, sich vor der Verantwortung für die zerstörerischen Folgen der Palmöl-Plantagen in unserer Provinz zu drücken“, meint der Vorsitzende von CALG, Motalib Kemil: „Die Bank sollte Pläne vorlegen, wie sie die Lebensgrundlage der Gemeinschaften wiederherstellt, die durch von der Bank finanzierte Palmöl-Projekte betroffen sind. Außerdem sollte sie aufhören, weitere unverantwortliche Agrarfirmen zu unterstützen.“

ALDAW (Ancestral Land/Domain Watch), die führende Organisation im Kampf gegen Palmöl, ist sicher, dass die Verdrängung von Grundnahrungsmitteln und einheimischen Kokospalmen durch Ölpalmen die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen gefährdet.

CALAG überwacht die Expansion von Plantagen. Sie hat die Petition für ein Moratorium entscheidend geprägt.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Unesco zu Palawan

Textdokumentation der Protest-Email

An: Gouverneur von Palawan Jose Chaves Alvarez; Vize-Gouverneur Dennis Socrates

Sehr geehrter Herr Jose Chaves Alvarez,
sehr geehrter Herr Dennis Socrates,

ich schreibe Ihnen, um die folgenden Forderungen von philippinischen Indigenen und Kleinbauern zu unterstützen:

Bitte verhängen Sie unverzüglich ein Moratorium für die Ausweitung von Palmöl-Plantagen in Palawan.

Verhängen Sie Strafen gegen Agumil Philippines, Inc. und andere Palmölfirmen, die offenbar gegen Gesetze und Vorschriften verstoßen haben sollen, insbesondere gegen den Strategic Environmental Plan (R.A. 7611), gegen den Indigenous Peoples’ Rights Act (Republic Act No. 8371) und gegen die Executive Order No. 23 (die landesweit das Fällen von Bäumen in natürlichen Wäldern verbietet).

Stoppen Sie die Anlage und die Pflege von Palmöl-Plantagen auf Flächen, die zu Waldgebieten oder Gemeinschaftsland erklärt wurden.

Sorgen Sie dafür, dass dort angelegte Plantagen beseitigt werden und die entwaldeten Parzellen mit heimischen Arten aufgeforstet werden.

Revidieren Sie die Production Technical Market Agreements (PTMA) und Management Services Agreements (MSAs), die offenbar auf ungerechte Art und Weise zum Vorteil von Agumil Philippines, Inc. und zum Nachteil der örtlichen Landwirte beschlossen sein sollen.

Stellen Sie sicher, dass Agumil Philippines, Inc. und andere Agrarfirmen einschlägige Gesetze einhalten, um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten auf den Plantagen zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen