Kiel: Vernichtung von 17ha Grünfläche – ein “Grünes Projekt”

Kiel: Protestplakat gegen Stadtgrün-Verkauf durch SPD und Grüne
Kiel: Protestplakat gegen Stadtgrün-Verkauf durch SPD und Grüne
In einer Pressemitteilung der Stadt (25.05.2012) nach dem Verkauf des Kleingartengeländes am Prüner Schlag, kündigt der Möbelhausbesitzer und Immobilienmakler Kurt Krüger Großes an. Gemeint sind damit nicht etwas die 40.000 qm Verkaufsfläche, vielmehr das es sich bei der Zerstörung der Grünen Lunge Kiels um ein “Grünes Projekt” handelt.
Die hohe Energieeffizienz, eine Holzpelletheizung und wenn irgendwie möglich Geothermie werden beweisen, dass es sich trotz des Verschwindens der Grünen Lunge der Innenstadt um ein ökologisches Vorzeigeprojekt handelt – so Investor Krieger.
„So schnell wie möglich und in Übereinstimmung mit allen Anliegern“, steuert Investor Kurt Krieger die Eröffnung des Möbelmarktzentrums an. Das “eine Überstimmung mit den Anliegern” für Krieger auch ohne geht, ohne mit ihnen zu reden, hat Krieger schon in anderen Städten bewiesen.

Gleich ob das Möbelhaus am Ende läuft oder nicht, Krieger erwirbt ein riesiges stadtnahes Areal, mit dem sich selbst nach der Schließung der Möbelmärkte großes Geld verdienen lässt.

Kiels Ex-Oberbürgermeister Torsten Albig freut sich in der Presseerklärung darauf „mehr als 200 Arbeitsplätze” zu schaffen, Unmengen Gewerbesteuer in die Stadtkasse zu bringen und den “Einkaufsstandort noch attraktiver zu machen“.

Wenn es denn schon um Einnahmen für die klamme Stadtkasse geht, warum hat die Stadt dann nicht das Areal meistbietend ausgeschrieben? Verkaufen kann man es schließlich nur einmal.
Den großen Versprechen folgen kleine Realitäten. Die „versprochene“ Anzahl der Arbeitsplätze nimmt kontinuierlich ab.
War anfangs gar von bis zu 300 die Rede, sind es jetzt noch 200.
Bei den Vollprima-Arbeitsplätzen, die Albig volltönend angekündigt hatte, handelt es sich jetzt um Arbeitsplätze „in einem Segment von Arbeit, in dem Kiel besonders schlecht aufgestellt ist, nämlich dort wo wir nicht so hoch qualifizierte Arbeitsplätze benötigen.“

Kriegers Vorteile sind klar: Krieger erwirbt billig öffentliches Land und dazu billige – äh „nicht so hoch qualifizierte Arbeitskräfte“ und ein Grundstück, das zukünftig Rendite bringt.

Zum Nachhören: Albigs Rede zum Kaufvertrag mit Krieger Immobilien in der Ratsversammlung am 11. Mai 2012

Quelle: Wir in Kiel