Bike-Tour zum Klimakamp in Vordingborg (DK) verhaftet

Quelle: cycling for change

Die Fahrradkarawane cycling for change, die am 6.7. in Hamburg Richtung Kopenhagen zum dortigen Klimacamp aufgebrochen ist, wurde in der dänischen Stadt Vordingborg am 10.7. nach einer Aktion komplett verhaftet. Die Aktivist_Innen hatten versucht, an der Sundbrücke vor Vordingborg ein Banner aufzuhängen und mit ihren Fahrrädern eine kurzfristige Straßenblockade zu errichten, um gegen die klimaschädlichen Folgen des immer weiter wachsenden Verkehrsaufkommens zu protestieren.

Die Aktivist_Innen hatten ein Banner mit der Aufschrift „Stop! It cannot go on like this“ an der Brücke befestigt und blockierten mit ihren Fahrädern die Fahrbahn für etwa eine halbe Stunde. „Wenn nicht bald energisch gegen den CO2-Ausstoß u.a. beim Verkehr vorgegangen wird, wird sich der Klimawandel nicht mehr stoppen lassen!“ kommentierte die Aktivist_In Sabrina Hansen ihre Aktion. „2008 ist das erste Jahr seit langem gewesen, in dem es zu einer Verringerung der Klimaemissionen kam. Dies geschah unfreiwillig und war lediglich der Krise, in der der Kapitalismus sich aktuell befindet geschuldet“, sagte Hansen. Dies sei ein Beleg dafür, dass es mit der kapitalistischen Wirtschaftsweise nicht weiter gehen könne. Dringend müssten neue solidarische, umweltschonende Wirtschaftsweisen etabliert werden, die die Interessen der konkret betroffenen Menschen in den Vordergrund rücken. „Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen, haben wir die Brücke über den Sund bei Vordingborg blockiert.“

Die Aktion blieb friedlich, bis die Polizei erschien und alle Beteiligten verhaftete. Dabei wurde mindestens eine Person brutal geschlagen. Auf der Wache, wo die Betroffenen mehrere Stunden festgehalten wurden, wurden ihnen auch die Fingerabdrücke und DNA-Proben mit äußerster Brutalität abgenommen. „Als ich den Polizisten fragte, ob es ihm Spass mache, anderen Schmerzen zuzufügen, drehte er meinen Daumen noch mal extra um!“ berichtete die Betroffene Sabrina Hansen. „Es zeigt, wie unsouverän die Herrschenden auf den Klimawandel reagieren, wenn sie KritikerInnen, die Verkehrsdelikte begehen, mit Foltermethoden begegnen!“

Im Laufe der Nacht von 10.7. auf den 11.7 wurden alle Betroffenen nach und nach wieder freigelassen. Die Fahrradtour wird weiter nach Kopenhagen radeln, und sich dort an den Protesten anlässlich der COP 15-Konferenz, die neue politischen Klimaziele festlegen soll, beteiligen. „Wir brauchen einen grundlegenden Wechsel in der Politik. Der Mensch muss auch in der Klimapolitik im Vordergrund stehen, nicht die Wirtschaft oder der Staat. Dafür werden wir auch in Kopenhagen kämpfen!“