Gemüse – Kürbis

Eine Familie stellt sich vor: Kürbisgewächse

Autor: Gregor Dietrich

Informieren Sie sich darüber, was die Verwandtschaft des Kürbisses noch so alles zu bieten hat.

Die Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) enthält ca. 120 Gattungen und 800 Arten. Meist sind es einjährige Kräuter oder Stauden, selten Halbsträucher oder ein kleiner Baum. Die meisten Arten ranken. Die Blüten sind meist eingeschlechtlich und gelb, grünlich, selten weiß und noch seltener rot gefärbt. Bitterstoffe sind in der Familie häufig und wurden bei den Kulturarten weggezüchtet. Die Familie wird in mehrere sogenannte Triben, Gattungsgruppen, unterteilt.
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Stauden – Gladiolus

Siegwurz – kleine wilde Gladiolen für jeden Lebensraum

Autor: Gregor Dietrich

Bei Gladiolen denken wir meist an die großen Gartengladiolen. Diese stammen aus Südafrika. Aber auch in Europa, Westasien und dem nördlichen Afrika gibt es einige Arten, die einander allerdings alle recht ähnlich sind. Sie sind wesentlich graziler als die etwas steifen Hybriden.

Die Siegwurz (Gladiolus) aus der Famile der Schwertliliengewächse (Iridaceae) ist nicht nur eine moderne Gartenpflanze. Schon in der Antike waren diese Pflanzen bekannt und zum Teil gefürchtet. Die Saat-Siegwurz (Gladiolus italicus, oft unter dem Synonym G. segetum zu finden) war damals als Unkraut gefürchtet. In Griechenland nannte man sie Kornfahnen. Die Knollen wurden aber zum Backen verwendet, wenn die Getreideernte schlecht war.
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Gemüse – Kohl

Kohl – Hund der Botanik

Autor: Gregor Dietrich

Keine Pflanzenart weist so unterschiedliche Zuchtformen auf wie der Kohl. Lediglich im Tierreich gibt es eine Entsprechung: den Hund.

Sehr vielseitig ist er, unser Garten-Kohl, obwohl seine Kulturgeschichte vergleichsweise kurz ist. Hätten wir Europäer ihn früher entdeckt, könnten wir wie fast alle anderen Menschen keine Süßmilch trinken, ohne gesundheitliche Probleme zu bekommen. Damit hätten wir uns aber die helle Hautfarbe mit dem dazugehörigen erhöhten Krebsrisiko erspart. Was das soll, fragen Sie? Also der Reihe nach:

Wintergemüse und die Besiedelung des Nordens

Die Gattung Kohl (Brassica) ist mit vielen Arten in den gemäßigten Breiten der Alten Welt beheimatet. Alle Arten sind verwendbar, aber nicht alle wurden und werden genutzt. Als die Frühmenschen nach Norden wanderten, hatten sie ein Problem: die Kalziumversorgung. Grüne Pflanzen und Fisch, die in den Tropen bis heute Grundnahrungsmittel sind, enthalten genug davon. Mit der Besiedelung der Binnenländer des Nordens ergab sich ein Problem: Fisch ist nur beschränkt, grüne Pflanzen sind im Winter kaum verfügbar. Die Strategien, die daraus resultierten, sind vielfältig. In Asien entdeckte man früh die Gattung Brassica und andere Gemüse als auch im Winter genügend Kalzium liefernde Nahrungsmittel. Die Vielfalt der genutzten Arten ist groß. Weiter im Norden entwickelten sich Fischfangkulturen, wie die nach Nordamerika eingewanderten Inuit, was in der Sprache der ihnen benachbarten Stämme Mensch bedeutet- die wir mit dem Schimpfwort Eskimo bezeichnen. In Europa jedoch fehlten nutzbare Pflanzen oder wurden übersehen. Jagd und Viehzucht waren nötig, um das Land zu erschließen. Die einzige ausreichende Calziumquelle war Milch. Das birgt aber Probleme: Milchzucker (Lactose) ist für erwachsene Menschen unverdaulich. Es war also nötig auch als Erwachsene das Abbauenzym Lactase zu produzieren. Zum Glück gibt es immer wieder Veränderung im menschlichen Erbgut, die sogenannten Mutationen. Zu den häufigeren (häufige Mutationen betreffen noch immer nur einen Menschen unter mehreren zehntausend) zählt die Lactaseproduktion bei Erwachsenen. Diese Mutanten konnten somit die Calziumquelle Milch besser nutzen und hatten die größten Chancen Europa zu besiedeln. Daher setzten sie sich setzten wir uns in diesem Gebiet auch durch.
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Gehölze – Akazien und Mimosen

Von Mimosen und Akazien

Autor: Gregor Dietrich
Oft hört man Klagen über Umbenennungen der Pflanzen durch die Wissenschaft. Doch auch bei den deutschen Namen herrscht nicht selten eine gleichsam babylonische Sprachverwirrung, die oft genug zu Fehlkäufen und falscher Pflege führt. Widmen wir uns heute einer Pflanzengruppe, deren reizbare Beweglichkeit sprichwörtlich ist.
Das Glashaus des Institutes für Pflanzenphysiologie der Universität Wien war fertiggestellt und hatte seinen Betrieb aufgenommen. Noch einmal besichtigen die Architekten stolz ihr Werk und lassen sich von den Professoren führen. Der Weg führt vorbei an Mimosen. Die Berührung der Pflanzen verursacht Erstaunen: Unglaublich! Man könnt glauben das Zeug lebt.
Diese nette Anektote erzählte Prof. Karl Burian gerne in seinen Vorlesungen. Und wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden. Jedenfalls wurde die Pflanze von ihm als Architektenkräutl bezeichnet.
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Obst – Feige

Echter Feigenbaum, Ficus carica, im Norden

Autor: Gregor Dietrich

Bei Feigenbäumen denkt man unwillkürlich an den Mittelmeerraum. Dabei stammt der Echte Feigenbaum (Ficus carica) aus Kleinasien. Die Gattung Ficus ist nicht nur mit über tausend Arten sehr artenreich, sie ist auch sehr alt. Unsere Feige ist als Art ebenfalls sehr alt. Bereits im Diluvium kam sie in Mitteleuropa vor. Die letzte Eiszeit aber verdrängte die fast bis Paris vorgedrungene Art wieder aus Europa. Vor 5000 Jahren nutzten sie die Assyrer, die Griechen kannten sie erst 700 v. Chr.
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Stauden – Asclepias

kultivierte Asclepias-Arten, Seidenpflanze, in Europa

Autor: Gregor Dietrich

Darstellung der in Europa kultivierten Arten der aus ca. 108 Arten bestehenden Gattung Asclepias, Seidenpflanze

Die Papageien stammen ausschließlich von Asclepias syriaca, der Gewöhnlichen Seidenpflanze. Sie stammt nicht etwa aus Syrien, sondern aus Nordamerika (östliches Kanada, östliche USA) Diese stark wuchernde (!) Staude wird um die 150 cm hoch, hat große, ovale Laubblätter und graurosa Blüten. Sie wächst häufig auf Mülldeponien etc. eingebürgert. Die letzten Jahrzehnte waren übrigens immer welche direkt bei der Schnellbahnstation Kapellerfeld. Aus Samen ist sie leicht zu ziehen, als Pflanze ist sie bei Praskac erhältlich, sonst eher selten.

Die Blut-Seidenpflanze (Asclepias curassavica) wird als Kübelpflanze verkauft, oft als Hochstamm. Es handelt sich um einen (sub)tropischen Halbstrauch aus Mittelamerika mit weidenartigem Laub, blutroten bis gelben Blumenblättern und orangenem bis gelben Säulchen in der Mitte. Als Kübelpflanze gehalten treibt sie nach frostfreier, dunkler oder heller Überwinterung von unten aus. Wer Stämmchen erhalten will, muß bei 15-20 °C bei viel Licht durchkultivieren.
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