Hamburger Senat will Vollhöfner Weiden-Wald für Olympia opfern

Quelle: Pressemeldung Botanischer Verein zu Hamburg e.V.
Wald ohne Schutz – Vollhöfner Weiden-Wald soll für Olympia fallen.
Das muss ein Irrtum sein- das wird doch kein Umweltsenator dulden!

Und doch werden jetzt still und leise vom Senat die Weichen gestellt – durch eine Hafenplanungsverordnung, in der freilich von Olympia 2024 kein Wort steht. Flächen in „Altenwerder-West“ sollen dem Hafen-Nutzungsgebiet zugeschlagen werden um den Flächenbedarf von Betrieben zu decken.

Es pfeifen aber inzwischen die Spatzen vom Rathaus-Dach, dass der jetzt plötzlich akut gewordene Flächenbedarf für Gewerbe auf die für die Sportstätten mit olympischem Dorf nötige Räumung des Kleinen Grasbrooks zurückgeht.
Der Senat möchte den Hamburgern wohl nicht gern klar sagen, dass für Olympia an die 40 Hektar Naturwald fallen sollen, damit die Umwelt-Bilanz scheinbar positiv ausfällt, meint Horst Bertram, der 2.Vorsitzende des Botanischen Vereins.

Dieser Wald ist, da kaum erreichbar, den meisten Hamburgern vollkommen unbekannt. Man kann ihn aber per Internet aus der Luft anschauen. Der Straßenname „Vollhöfner Weiden, Hamburg“ führt zum Ziel: Südlich der Aluminium-Werke und nördlich der Reste der Alten Süderelbe ist ein Wald erkennbar, den kein Förster oder Landschaftspfleger gepflanzt hat und der sich sehr naturnah und mit hoher Bedeutung für Insekten, Vögel und Fledermäuse in freier Sukzession entwickelt hat- ein echtes Stück Wildnis in Hamburg. Dominiert wird der Wald von Silberweiden und anderen Weichhölzern. Er stellt eine wichtige Biotopverbindung für den Süderelbraum dar.

Forstbehörde im Hafen ist (außer der Wirtschaftsbehörde) die Hafenverwaltung HPA. Diese Behörden, die den Wald beseitigen wollen, sollen gleichzeitig für seinen Schutz nach dem Bundeswaldgesetz verantwortlich sein. Das ist nach Meinung der Naturschützer eine grobe und unzulässige Interessenkollision. Es gibt derzeit auch keine Aussage der Hafenplaner, wie die Unterbrechung des Biotopverbundes vermieden oder gar Ausgleich für die massiven Waldverluste im Bereich des Eingriffes geschaffen werden könnte. So kann kein Naturschützer für Olympia in Hamburg sein, ist die Meinung beim Botanischen Verein.