Schweizer UBS-Bank wäscht Geld der Tropenholzmafia

Protestaktion von Rettet den Regenwald
Sabah ist ein Bundesstaat im malaysischen Teil Borneos. Dort erstreckt sich ein enges Netz an Naturschutzgebieten. In den tropischen Wäldern von Sabah leben seltene Tierarten wie Zwergelefanten, Sumatra-Nashörner und Orang-Utans. Doch die Natur ist in Gefahr. Seit 2003 wird Sabah von Musa Aman regiert. Nach Recherchen der Malaysischen Anti-Korruptions-Behörde (MACC) bereichert sich die Herrscherfamilie um Musa Aman systematisch an der Abholzung der tropischen Wälder auf Borneo.

Wie die MACC herausfand, erlaubte Gouverneur Musa Holzfirmen Regenwaldparzellen abzuholzen und kassierte dafür Millionen an Schmiergeldern. Bereits 2007 stieß die Behörde auf 5000 illegal gefällte Stämme aus Schutzgebieten. Sie fand heraus, dass hohe Regierungsebenen in den Skandal verwickelt sind. Der Bruder von Musa ist der Außenminister Malaysias und der Generalstaatsanwalt ein enger Freund der Familie. Obwohl die Beweise erdrückend sind, wurde bisher keine Anklage erhoben und die Ermittlungen von MACC immer wieder behindert. Auch durch die Schweizer UBS-Bank werden die Ermittlungen erschwert.

Insgesamt sollen mehr als 70 Millionen Euro Schmiergeld aus dem Handel mit illegalem Tropenholz über UBS Konten gewaschen worden sein. Gemäß der Schweizer „Handelszeitung“ nahm die UBS in Singapur von einem engen Vertrauten Musas auch Barchecks in Höhe von 15 Millionen Dollar entgegen. „Die UBS hat in dieser Affäre gegen international anerkannte Normen gegen Geldwäsche verstoßen“, schreibt der Schweizer Bruno Manser Fonds. „Wir haben deshalb die Finanzpolizei und die Bankenaufsicht in der Schweiz aufgefordert, Ermittlungen gegen die Bank aufzunehmen.“

Bitte fordern Sie den Vorstand der UBS auf, mit den Behörden zu kooperieren und die skrupellosen Geschäfte mit der Tropenholzmafia zu beenden.

Textdokumentation der Protest-E-Mail

An:
Vorstand der UBS-Bank: Sergio P. Ermotti, CEO UBS Group, Axel Hörger, CEO UBS Deutschland

Sehr geehrter Vorstand der UBS-Bank,

Dokumente der Malaysischen Anti-Korruptions-Behörde (MACC) sowie der Schweizer Organisation Bruno Manser Fonds (BMF) zeigen, dass die UBS-Bank Konten von Musa bin Aman verwaltet. Gegen den Gouverneur von Sabah ermittelt die MACC seit Jahren wegen illegalen Handels mit Tropenholz, Korruption und Geldwäsche. Die illegalen Machenschaften von Musa bin Aman gefährden den Bestand eines der artenreichsten Ökosysteme der Welt.

Mich empört, dass der korrupte Politiker mutmaßlich über 90 Millionen US-Dollars Bestechungsgelder von Holzfirmen über Konten der UBS in Hong Kong gewaschen hat. Der malaysische Gouverneur unterhielt auch ein Konto bei der UBS in Zürich.

Die dem BMF vorliegenden Dokumente zum Fall Musa Aman zeigen, dass die Geldwäsche bei der UBS nur auf Grund grober Verletzungen der gesetzlichen Sorgfaltspflichten der Bank möglich wurde. Deshalb wurde Ende Mai bei der Zürcher Staatsanwaltschaft gegen die UBS Strafanzeige wegen mangelnder Vorkehrungen gegen Geldwäsche eingereicht.

Wie auf der Homepage der UBS-Bank steht, will sich Ihr Unternehmen „beteiligen an der Bekämpfung von Geldwäscherei, Korruption und Terrorismusfinanzierung.“

In diesem Sinne bitte ich Sie mit den malaysischen und Schweizer Behörden im Fall Musa bin Aman zu kooperieren. Des Weiteren fordere ich Sie auf, die Konten von Musa bin Aman, seiner Familienangehörigen sowie mit diesen Personen verbundene Unternehmen einzufrieren sowie die interne Policy der UBS-Bank zum Umgang mit Kunden aus der Holzbranche öffentlich zu machen. Die UBS sollte ihrer selbstdefinierten und der gesetzlich vorgeschriebenen Sorgfaltspflicht nachkommen und keine dubiosen Geschäfte mit nachweislich korrupten Politikern und Umweltzerstörern machen.

Die Geschäfte mit den Regenwaldabholzern werfen ein sehr schlechtes Bild auf die UBS. Bitte treffen Sie alle notwendigen Maßnahmen, um Gelder aus dem illegalen Holzgeschäft auszuschließen.

Mit besten Grüßen