Anti-AKW: Breite Mobilisierung zur norddeutschen Großdemonstration in Hamburg

Fukushima mahnt
Fukushima mahnt
Gemeinsame Pressemitteilung von Attac, .ausgestrahlt und Robin Wood
Anti-Atombewegung, Kirche und Gewerkschaften mobilisieren gemeinsam zur norddeutschen Großdemonstration unter dem Motto: „Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten!“ Sie wird am kommenden Samstag in Hamburg stattfinden – zeitgleich mit weiteren Großdemonstrationen in Berlin, Köln und München. Das Logo der lachenden Anti-Atom-Sonne ist dabei auf den Demo-Plakaten einem geschockt, traurigen Gesicht gewichen. Auf einer Pressekonferenz erläuterten heute Redner und Organisatoren der Kundgebung in Hamburg ihr Anliegen.

„Unser Mitgefühl gilt den Menschen, die um Tote trauern, die verletzt sind, die ihr Obdach verloren haben und die von der radioaktiven Strahlung betroffen und bedroht sind. Daher werden wir am Sonnabend auf der Abschlusskundgebung auch eine Schweigeminute einlegen“, erklärt der Ständige bischöfliche Vertreter in Hamburg, Propst Jürgen F. Bollmann. „Das Risiko der Kernenergie war auch schon vor dem 11. März bekannt. Auch wir als Kirche haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Ausstieg aus der Atomenergie nötig ist. Denn sie ist und bleibt eine Hoch-Risiko-Technologie, die nicht beherrschbar ist.“

„Der Atomausstieg und der Ausbau der Erneuerbaren Energien sind nicht nur technische und wirtschaftliche Aufgaben, sondern auch soziale. Die Stilllegung vorhandener Atomkraftwerke darf nicht auf dem Rücken der betroffenen Beschäftigten umgesetzt werden. Für die Beschäftigten in den Betrieben der erneuerbaren Energie müssen Tarifverträge auf Branchenniveau und Mitbestimmung abgesichert werden“, stellt der Bezirksvorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn, fest.

„Wir brauchen den Sofortausstieg. Für immer größere Profite setzen die Energiekonzerne Menschenleben aufs Spiel. Würden Menschen so handeln, würden sie strafrechtlich verfolgt. Bei sozialwidrigem Verhalten von Konzernen sieht das Grundgesetz in Artikel 15 die Vergesellschaftung vor. Die Frage einer Entschädigung stellt sich angesichts der Subventionen für die Atomwirtschaft in Höhe von 304 Milliarden Euro nicht“, erläutert Roman Denter von Attac Deutschland.

„Sieben AKWs können einfach so vom Netz. Plötzlich geht also, was nicht sein durfte. Doch der Bundesregierung ist mit ihren Sicherheitsüberprüfungen nicht über den Weg zu trauen. Alle gravierenden Risiken sind längst bekannt. Es gibt nur eine einzige logische Schlussfolgerung aus der Atomkatastrophe in Japan: Die endgültige Stilllegung aller AKWs“, fordert Jochen Stay, Sprecher der Kampagne ausgestrahlt.

„Die Atomkonzerne müssen jetzt die AKWs endgültig abschalten, wenn sie nicht abgeschaltet werden wollen“, sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Dirk Seifert. „So starker und breiter Widerstand gegen die Atomkraft wie jetzt war nie. Zigtausendfach gehen die Menschen auf die Straße, eine überwältigende Mehrheit will den Atomausstieg. Jeder kann etwas beitragen zur Energiewende: durch die Beteiligung an den Demonstrationen, beim Volksbegehren in Hamburg für die Rekommunalisierung der Energie-Netze und durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter.“

Attac, ausgestrahlt und ROBIN WOOD gehören zum bundesweiten Trägerkreis, der die Anti-Atom-Demonstrationen koordiniert.

Alle Informationen zu Anreise, Ablauf, RednerInnen und Kultur-Programm stehen auf der Homepage: anti-atom-demo.de