Verkauf der Eifelwälder an Bofrost verhindern

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des NABU NRW dokumentiert.

NRW soll die vorliegenden Gegenangebote berücksichtigen

Düsseldorf – Am kommenden Mittwoch tagt der Umweltausschuss unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um über die geplanten Staatswaldverkäufe abschließend zu beraten und zu entscheiden. Anlass für den NABU, die Landesregierung erneut aufzufordern, die in der Zwischenzeit unter anderem vom NABU aufgezeigten Alternativen zu berücksichtigen. „Die Landesregierung kann es sich nicht länger leisten, das vorliegende Gegenangebot und den erklärten Willen der Gemeinden in der Eifel zu ignorieren“, erklärt Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Die bestehenden Alternativen müssen nun mit in die Planung einbezogen werden, denn nur so käme das Land seiner Verpflichtung nach, die nach europäischem Naturschutzrecht geschützten Waldflächen dauerhaft zu sichern, zu entwickeln und für das Gemeinwohl zu erhalten.

Nur durch den Verkauf von Teilflächen an die interessierte Kommune Nettersheim sowie an die dem Naturschutz verpflichtete, gemeinnützige Victor F. Rolff Stiftung würde gewährleistet, dass die wertvollsten Waldflächen weiterhin für den Naturschutz und den Bürger zur Verfügung stünden. Dem Land lägen dazu entsprechende Angebote vor: So habe die Gemeinde Nettersheim einen entsprechenden Ratsbeschluss gefasst und dem Kreis gegenüber Interesse signalisiert, Vorkaufsrechte zu aktivieren. In seinem dem Land vorliegenden Angebot biete Viktor F. Rolff für die Flächen Salchenbusch, Wildenburg, Stromberg und Weyrer Wald eine Summe von 10.635.138,65 Euro. „Zudem hat Viktor Rolff in den letzten Tagen dem NABU gegenüber signalisiert, den Kauf von weiteren bis zu 400 ha Waldfläche zu befürworten“, so Tumbrinck. Darüber hinaus wäre zu klären, ob weitere Gemeinden bereit seien, Teilflächen zu erwerben – auch hier gäbe es entsprechende Überlegungen.

Den Landtag fordere der NABU daher auf, den bereits vorliegenden Kaufvertrag zwischen Bofrost und dem Land nicht zu beschließen oder zumindest bis zur Klärung der anderen Optionen den Beschluss zurückzustellen. Den Bürgerwillen in Sachen Privatisierung des Staatswaldes weiterhin zu ignorieren, sei auch im Hinblick auf die anstehenden Wahlen in NRW gewagt.

Alle Bürger ruft der NABU erneut auf, weiter gegen die Waldverkäufe per Mail oder durch sammeln von Unterschriften zu protestieren. Unter www.keinstaatswaldverkauf.de bestehe nach wie vor die Möglichkeit, seinen Protest gegen den Ausverkauf des nordrhein-westfälischen Waldes direkt an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zu senden oder Unterschriftenlisten herunterzuladen. Ausgefüllte Listen könnten bis Montag um 11.00 Uhr direkt an den NABU NRW gefaxt werden.