Brasilien: Mega-Tourismusprojekt will Indianer vertreiben

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Protestaktion von Rettet den Regenwald e.V. dokumentiert. Deutsche Übersetzung des Protestschreibens.

Tremembé-Indianer kämpfen um ihr Landrecht

Seit vergangenem Jahr ist die spanische Firmengruppe Afirma für das Resortprojekt der Gruppe Nova Atlântida verantwortlich. Das mit rund 15 Milliarden US-Dollar angeblich weltweit größte Tourismusprojekt hätte schwere Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Das Projekt im Bezirk Itapipoca wird nicht nur die Indianer entwurzeln und ihre Existenz zerstören, sondern auch das 3.100 Hektar große Stammesgebiet – eine einmalige, artenreiche Küstenlandschaft mit hohen Dünen, Oasen, Traumstränden, blauen Lagunen, Kokoshainen, Tropen- und Mangrovenwald – massiv schädigen und wichtige Trinkwasserressourcen bedrohen.

Die Projektbetreiber von “Nova Atlântida” wollen bereits seit 2002 die Indianer von ihrem Land vertreiben. Laut Firmenaussagen gebe es dort nämlich gar keine Indianer, sondern lediglich “illegale Landbesetzer”, die sich nur als Indianer ausgeben. Doch die seit Generationen dort lebenden Tremembé halten dagegen. Schon vor Jahren wurde von der Indianerschutzbehörde FUNAI im Bundesstaat Ceará der Demarkierungsprozess des Indianergebiets eingeleitet. Doch seit 2006 ist dieser Prozess in Brasilia ins Stocken geraten.

Die Tremembé von São José und Buriti im Bezirk von Itapipoca bitten um internationale Unterstützung in ihrem Kampf gegen dieses rücksichtslose, ihre Rechte grob missachtende Projekt des spanischen Unternehmens. Bitte helfen Sie mit, die Rechte der Tremembé durch die unverzügliche Demarkierung ihres Gebiets durchzusetzen und die einmalige Küstenlandschaft zu erhalten.