Noch keine Bagger am Fehmarnbelt

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des NABU Schleswig-Holstein dokumentiert.

Dänisches Parlament verabschiedet Planungsgesetz

Berlin/Kopenhagen – Das dänische Parlament verabschiedete gestern das Planungsgesetz zur festen Fehmarnbeltquerung. Von dänischer Seite wird damit der Planungsprozess parlamentarisch legitimiert, der mit dem Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland angeschoben wurde. Geplant ist der Bau einer 19 Kilometer langen Brücke zwischen dem dänischen Rødby und Puttgarden auf der Insel Fehmarn.

„Wer jetzt denkt, morgen werden die ersten Bagger anrollen, täuscht sich gewaltig. Denn erst nach Abschluss aller Untersuchungen, die sich voraussichtlich bis 2012 hinziehen werden, entscheidet das dänische Parlament in einem zweiten Schritt über ein Baugesetz“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Schließlich müssten auch die unterschiedlichen Planungsrechte beider Länder beachtet werden. Erst danach entscheide sich, ob aus Gründen der Schiffssicherheit oder der Behinderung des Wasseraustausches zwischen Nord und Ostsee wegen der gewaltigen Brückenpfeiler überhaupt die von beiden Ländern favorisierte Schrägkabelbrücke gebaut werden könnte. Auch ist noch offen, ob nicht wegen der jährlich 20 Millionen durch den Fehmarnbelt ziehenden Wasservögel statt einer Brücke ein Tunnel gebaut werden müsse.

Der NABU wird alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um das risikoreiche Infrastrukturprojekt in einem der sensibelsten maritimen Ökosysteme der Welt zu verhindern.

Der NABU hat unter www.Nein-zur-Beltquerung.de im Internet eine Protestkampagne zur Fehmarnbelt-Querung gestartet. Mehr als 10.000 Menschen aus allen Teilen Europas haben sich bereits gegen das Projekt ausgesprochen und angekündigt, eine Brücke im Falle der Realisierung zu boykottieren.