EP: Konkrete Maßnahmen gegen den „ökologischen Fußabdruck“

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

Das Europäische Parlament fordert konkrete Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt. 190 Vertragsstaaten hätten das Übereinkommen über den Schutz der biologischen Vielfalt und ihrer Erhaltung unterzeichnet, einschließlich der 27 Mitgliedstaaten der EU. Nun gehe es um eine ernsthafte Umsetzung des Übereinkommens, da sonst die Glaubwürdigkeit der EU leiden könnte.
Die Vertragsparteien des Übereinkommens haben sich verpflichtet, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 ernsthaft aufzuhalten und bis 2010 ein weltweites Netz geschützter Gebiete zu Lande und bis 2012 ein ebensolches Netz geschützter Seegebiete einzurichten.

Nach Ansicht des Europäischen Parlamentes nehme die Glaubwürdigkeit der EU im Zusammenhang mit diesem Übereinkommen Schaden, indem die eigenen Rechtsvorschriften und Strategien zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, wie beispielsweise die Vogelschutz- und die Habitat-Richtlinie, nur unzureichend umgesetzt werden. Das Parlament ist besorgt über den anhaltenden Verlust der biologischen Vielfalt und über den ständig größer werdenden „ökologischen Fußabdruck“ der Europäischen Union, dessen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt weit über die Grenzen der Europäischen Union hinausgehen.

Konkrete Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt

Die Abgeordneten fordern die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, konkrete Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu vereinbaren „und in die Tat umsetzen, und zwar sowohl zuhause als auch auf internationaler Ebene“. In diesem Zusammenhang halten sie das europäische Natura-2000-Netz geschützter Gebiete für das Kernstück der Bemühungen der EU, um ihren international und innerhalb der EU eingegangenen Verpflichtungen zum Schutz der biologischen Vielfalt nachzukommen. Sie sind auch davon überzeugt, dass es einen erheblichen Beitrag zum globalen Netz geschützter Gebiete leistet und fordern die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, für die uneingeschränkte Umsetzung der Vogelschutz- und der Habitat-Richtlinie Sorge zu tragen.

LifeWeb-Initiative für neue Schutzgebiete

Die Abgeordneten fordern die Kommission und die Mitgliedstaaten eindringlich auf, die LifeWeb-Initiative finanziell zu unterstützen. Diese Initiative zielt darauf ab, ein freiwilliges Engagement von Staaten zu erreichen, neue Schutzgebiete auszuweisen.

Nachhaltige Nutzung der Waldressourcen

Schließlich fordert das Parlament einen weltweiten Mechanismus zur Regulierung des Holzeinschlags und des Handels, um den illegalen Holzeinschlag zu bekämpfen und die nachhaltige Nutzung der Waldressourcen zu fördern. Auch sollen auf einzelstaatlicher Ebene Rechtsvorschriften angenommen werden, in denen der Absatz illegal geschlagenen Holzes, das der Vernichtung von Wäldern Vorschub leistet, unterbunden wird.