Die Trave in Bad Oldesloe ist für Fische und Kleintiere wieder durchgängig

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte Pressemitteilung des schleswig-holsteinischen Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR) dokumentiert.

Umweltminister Dr. Christian von Boetticher hat in Bad Oldesloe eine neue Sohlgleite in der Trave ihrer Bestimmung übergeben. Bei der Bauabnahme nahe dem Oldesloer Klärwerk dankte von Boetticher heute der Stadt für die Trägerschaft der Baumaßnahme. Die Stadt hatte schon im Jahr 2001 die Wehranlage am Oldesloer Pferdemarkt naturnah umgestaltet.

Der Umweltminister erläuterte, dass die neue Sohlgleite den bisherigen Sohlabsturz ersetzt, der 1959 errichtet worden war, um der Erosion entgegenzuwirken, die durch die Begradigung der Trave verursacht worden war. „Eine Fischtreppe nördlich des Sohlabsturzes aus den sechziger Jahren war nur für gute Springer unter den Fischen passierbar, zum Beispiel für den Lachs. Für andere Fischarten und Kleintiere war der Absturz jedoch ein unüberwindbares Hindernis“, sagte von Boetticher.

Die Baumaßnahme stellt einen wichtigen weiteren Schritt zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie dar, mit der die Trave und einige Nebengewässer durchgängig gestalten werden sollen. Die Trave ist mit einem Einzugsgebiet von 2.666 Quadratkilometern das drittgrößte Gewässersystem Schleswig-Holsteins und von überregionaler Bedeutung für Fische.
Durch die jetzt fertig gestellte Sohlgleite ist eine Aufwärtswanderung in der Trave bis Sühlen und bis in die Nebengewässer Beste, Barnitz, Poggenbek, Pulverbek und Wökenitz möglich. Die Kosten der aktuellen Maßnahme einschließlich der Planungskosten betragen 714.000 Euro, die mit EU-, Bundes- und Landesmitteln gefördert wurden. Die Sohlgleite wurde mit so genannten Störsteinen errichtet. Für ihre Aufwärtswanderung nutzen die Fische den Strömungsschatten der Störsteine, während sich die wirbellosen Wassertiere auf und in der steinig-kiesigen Sohle aufwärts bewegen.