Seltene Hautflügler mögen schöne Pflanzen

Autor: Andreas RegnerAuch auf kleinsten Flächen kann etwas für Natur und Umwelt getan werden. Beispiel: Wildbienen.

Wildbienen-Nisthilfe aus Holz im Neuen Botanischen Garten Kiel. Foto: A.Regner.
In Deutschland gibt es ungefähr 500 Arten, von denen fast die Hälfte gefährdet oder vom Aussterben bedroht ist.

Ihre Lebensbedingungen unterscheiden sich erheblich von denen der bekannten Honigbiene. Sie leben alleine (=Solitärbienen) und bauen Brutröhren in Holz, Schilf, Sand und anderen Materialien.
Insektennisthilfen und einige wenige Pflanzen können bei der Ansiedlung von Wildbienen fast „Wunder“ bewirken. Nistkästen für Wildbienen sind leicht zu fertigen. Eine stärkere Scheibe eines Laubgehölzes wird mit dem Bohrer bearbeitet. Probieren Sie Ihr Bohrsortiment durch mit dem Schwerpunkt auf kleinen Duchmessern. Die Bohrungen sollten eine wasserabführende Neigung aufweisen oder Sie hängen den gesamten Nistkasten entsprechend schräg.

Gut zu verwenden sind auch zusammengerollte Reetmatten sowie Bündel von dünnerem Totholz. Eine weitere Möglichkeit besteht im Verfüllen von alten Tondränrohren oder Blumentöpfen mit bindigem Boden (Lehm).

Wildbienen-Nisthilfe aus Lehm in Neumünster. Foto: A.Regner.
In Deutschland gibt es ungefähr 500 Arten, von denen fast die Hälfte gefährdet oder vom Aussterben bedroht ist.

An einem sonnigen Platz lässt auch hier eine Besiedlung durch Wildbienen nicht lange auf sich warten.
Entscheidend verbessern kann man die Lebensbedingungen dieser seltenen Hautflügler vor allem aber durch Pflanzen: 45 Arten von Wildbienen mögen allein das Habichtsbitterkraut (Picris hieracoides), 25 den Natternkopf (Echium vulgare). Ganz oben auf der Wunschliste der Bienen befindet sich auch die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia). Die Seite Blütenökologie und Bestäubung vertieft die Zusammenhänge zwischen Tier (Insekt) und Pflanze.
Sie brauchen übrigens keine Furcht vor den kleinen Bienen haben. Sie stechen den Menschen nicht.

Solche Nisthilfen eignen sich auch besonders für Bastelaktionen mit Kindern – in Elternhaus, Kindergarten und Schule. Schön für die Kinder ist insbesondere ein Ansiedlungserfolg, der Ansporn gibt für weitere Aktivitäten in Bezug auf Natur und Umwelt.

(Geringfügig inhaltlich überarbeitete und ergänzte Neufassung des Online-Artikels von 1999.)